Hallo Tiffi!
1. Was genau ist Einzeltherapie, was Gymnastik etc....
Sicher verfügt auch eure Einrichtung über ein Betreuungskonzept? Falls nicht, sollte schnellstens eines geschrieben werden. Denn
Ziele und Inhalte der einzelnen Gruppenangebote sind im Konzept nachzulesen und sind im Dokumentationsbogen fehlplatziert. Im Konzept kann der MDK dann die gewünschten Informationen nachlesen.
2. Der MDK will einen Therapieplan für jeden Bewohner
Ist verständlich. Einen "Therapieplan" in Form eines Ergotherapieberichtes mit Zielsetzung braucht es dazu aber nicht. Ich gehe mal davon aus, dass die Pflegekräfte die Pflegeplanung übernehmen. Ein Punkt der Pflegeplanung ist der Punkt "Sich beschäftigen können", der bei uns von mir und den Alltagsbegleitern übernommen wird.
In der Pflegeplanung werden folgende Punkte für jeden Bewohner aufgelistet (Beispiele beziehen sich nicht aufeinander):
Ressourcen, z.B.
- Bewohner gestaltet seinen Tagesablauf selbst: Illustrierte lesen, Kreuzworträtsel, Spaziergänge, Gespräche mit Mitbewohnern führen,...
- Bewohner nimmt gern und aus Eigenmotivation an Aktivitäten des Begleitenden Dienstes teil, insbesondere an der Sitzgymnastik
- Bewohner setzt Fähigkeiten ein: Liedertexte vervollständigen, aus seiner Biografie berichten, ...
- Bewohner ist ausdauernd und konzentriert
Probleme, z.B.:
- Bewohner kann seinen Tagesablauf aufgrund von schwerer Demenz nicht selbst gestalten
- Bewohner kann aufgrund von Bettlägerigkeit nicht an den Angeboten den Begleitenden Dienstes teilnehmen
- Bewohner fühlt sich in der Gemeinschaft unwohl, lehnt Kontakt mit anderen Bewohnern ab
- Bewohner ist antriebslos, benötigt immer wieder Aufforderung
- Bewohner ist depressiv, hat an nichts mehr Freude
Zielsetzung, z.B.:
- Erhalt der Motivation
- Vermeidung von Isolation und Vereinsamung
- Erhalt der Eigeninitiative
- Bewohner fühlt sich wohl und ist ausgeglichen
- Erhalt der Handlungsplanung
- Verbesserung der Stimmungslage
- Ablenkung vom Heimalltag und Krankheitsgeschehen
Maßnahmen, z.B.:
- Bewohner an Termine erinnern, bei Bedarf zu den Gruppenstunden begleiten
- wöchentlich mindestens 2x die Teilnahme an Angeboten des BD anbieten:
Montag 10.00 Uhr Erinnerungspflege, Donnerstags 16.00 Uhr Hauswirtschaftsgruppe
- bei Bedarf validierende Gespräche führen
- Kontakte zu anderen Bewohnern herstellen und fördern
- Aufzeigen verbliebener Fähigkeiten, Loben
- biographische Gespräche führen
- Interessen und Bedürfnisse in Erfahrung bringen, Angehörige mit einbeziehen
Alles, was in der Pflegeplanung steht, muss sich dann natürlich auch mit den Eintragungungen im Dokumentationsblatt decken: Wenn von 2x wöchentlich die Rede ist, muss das auch aus dem Dokublatt ersichtlich sein, dass ihm die teilnahme angeboten wurde:
- entweder mit dem entsprechenden Kürzel und dem Handzeichen des Mitarbeiters, wenn der Bewohner teilgenommen hat
- oder ein entsprechendes Kürzel, wenn die teilnahme abgelehnt wurde, z.B. "AA" = Aktivität abgelehnt
- bzw. ein Kürzel, wenn die Teilnahme nicht möglich war: "KH" = Bewohner befindet sich im Krankenhaus.
Wenn der Bewohner krank im Bett liegt, kann er ja Einzelaktivierung im Zimmer bekommen wenn es die Tagesverfassung zulässt, z.B. in Form von Gesprächen (auch kürzeln!) oder 10-Minuten-Aktivierung.
3. "...und auf diesen Plan zu vermerken. ob es dann auch wirklich so war."
Ich dokumentiere, was vom Gewohnten abweicht im Berichtsblatt der Bewohnerakte, z.B. :
- Verhaltensweisen des Bewohners, die vom gewohnten Verhalten abweichen (im positiven wie auch im negativen Sinne)
- wichtige Informationen an die Pflegekräfte
Einen Therapieverlauf kann man auf der Rückseite des Dokumentationsbogens festhalten bzw. geht aus der 1x im Monat nötigen Evaluation der Pflegeplanung hervor.
Hilft dir das weiter?
Liebe Grüße
Petra Ahmad