Hallo Feli
Auch ich leite Praktikanten in meinem Berufsalltag an und freue mich, hier mal die Gelegenheit zum Austausch zu finden. Zunächst ein mal denke ich, ist ausschlaggebend, in welchem Ausbildungsjahr die Praktikanten sind. Auch meine Praktikanten laufen zunächst 2 Wochen mit, um den Alltag, die Struktur, die BW aber auch die therapeutischen Möglichkeiten kennen zu lernen. (Ich arbeite mit einer festen Gruppe/ Tagesbetreuung, die sich 5 mal die Woche den gesamten Vormittag über trifft. Je nach Bedarf sind 10-13 BW in der Gruppe) Anschließend gibt es eine Zeit in der der Praktikant die Möglichkeit hat, sich in kleinen Therapieeinheiten zu erproben. Bereits hier teile ich ihm einen BW zu u. beobachte das Geschehen. Wichtig ist mir in jedem Fall die anschließende Reflexion. Sowohl das eigene therapeutische Verhalten als auch die Beobachtungen des Praktikanten, aber auch Tip's und Anregungen sollen hier zur Sprache kommen. Da die Gruppe sehr groß ist, kann mein Praktikant jeder zeit selbst entscheiden, mit wie vielen BW er seine Therapieeinheit ausführt. Dann übernehme ich die übrigen BW u. beschäftige diese. Schließlich wissen wir nur zu gut, dass das Arbeiten in großen Gruppen schwieriger ist. Zu dem kann der Praktikant auch einzeln mit dem zugewiesenen BW arbeiten, etwa bei der Befunderhebung usw.
Übrigens, einen BW zu zuteilen halte ich für sinnvoll, weil der Anspruch so viel höher ist, bzw. nicht der Weg des geringeren Anspruches gegangen werden kann.
Über die Zeit soll der Praktikant in der Lage sein, den gesamten Vormittag mit der gesamten Gruppe selbständig zu gestalten. In den Sichtstunden haben meine Praktikanten bislang von Gedächtnistraining über basale Stimulation bis zur Sportrunde viele schöne Ideen gehabt, manchmal zugegeben auch mit Anstoß.
Meine letzte Praktikantin hat jetzt gerade ihre Abschlussprüfung absolviert. Hierfür habe ich der Schule Vorschläge bezügl. der BW gemacht u. diese hat dann den Prüfungs-BW ausgewählt.
Die Wahl der Gruppenzusammensetzung u. der Gestaltung liegt aber in jedem Fall bei dem Praktikanten.
Ach ja, ganz schön u. praktisch ist es, dass unsere Praktikanten laut Absprache mit der Schule jeweils ein Therapiemittel ihrer Wahl herstellen "dürfen" welches dann in der Einrichtung verbleiben soll. So können handwerkliche Fähigkeiten erprobt werden u. der Gruppe steht immer wieder neues Arbeitsmaterial zur Verfügung. So nun habe ich ein ganze Menge geschrieben u. hoffe, dir damit ein wenig helfen zu können. Würde mich über eine Anmerkung dazu sehr freuen :