hallo ihr lieben!
es ist doch immer wieder interessant - oder schade- hier im forum zu lesen, dass sich doch alle irgendwie mit ähnlichen problemen rumschlagen müssen.
ich habe immerhin das glück, auf einer kleiner gerontopsychiatrischen station (mit 24 bewohnern) zu arbeiten und auch recht nette und offene kollegen in der pflege zu haben. ich musste trotzdem feststellen, dass die wenigesten kranken- bzw altenpfleger wissen, was ergotherapie bedeutet, was sich darauf auswirkt, wie ernst wir ergotherapeutinnen genommen werden. ich habe schon oft dinge wie z.B. "ihr tüddelt halt so ein bißchen rum" oder "für´s ballspielen brauche ich doch keine ausbildung" gehört, was mich doch ein wenig ärgert - obwohl es das natürlich nicht sollte, die betreffenden wissen´s einfach nicht besser.
ich habe mich jetzt mit unserer pdl abgesprochen, dass ich einen "lehrgang" mache zum thema "ergotherapie in der gerontopsychiatrie", in dem ich den pflegekräften ein grobes bild der ergotherapie allgemein verschaffe und dann noch detaillierter auf die arbeit mit dementen personen eingehe. damit hoffe ich das ansehen der ergotherapie und das verständnis für das therapeutische vorgehen steigern zu können.
wenn kein anderer ordentliche öffentlichkeitsarbeit und aufklärung betreibt dann müssen wir halt selbst ran
und da dann auch gleich die überleitung zu den oft nich angemessenen therapieräumen. in meiner einrichtung ist es leider auch so, dass es keine separaten räume gibt und deshalb die gruppentherapien im tagesraum stattfinden. das läuft aber ganz gut, muss ich sagen. wichtig ist natürlich, wie auch vorredner schon beschrieben haben, klare absprachen zu treffen (keine störung während der therapiezeiten) und auch transparent zu machen warum das so sein soll. um dem ganzen mehr gewicht zu geben und es nicht in vergessenheit geraten zu lassen, kann man die therapiezeiten abtippen und im dienstzimmer etc. aushängen.
ich denke, dass es schon viel bewirken kann wenn unsere kollegen in der pflege wissen, warum wir ein ruhiges setting überhaupt brauchen, und dass es keine schikane, wenn wir sagen, die tür bleibt jetzt die nächste stunde geschlossen.
und wenn alles nicht hilft, wende dich an einen vorgesetzten (pdl, heimleitung) und schildere der person dein problem. der leitung müsste doch daran gelegen sein, dass die bewohner des hauses eine gute therapie erhalten.
liebe grüsse, susanne