Hallo Mandy!
Ich denke, der Heimleitung ist nicht bewusst, welchen Stellenwert im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit eine Heimzeitung hat bzw. haben kann.
Da müsstest du die Heimleitung wohl mal aufklären.
Mit einer Heimzeitung kann man die Möglichkeit nutzen, neben den Bewohnern auch anderen (Angehörige, Besucher im Haus, Interessenten für einem Heimplatz, Senioreneinrichtungen im Ort) zeigen, dass in der Einrichtung "was los ist" und dass das Leben im Altenpflegeheim entgegen aller vorherrschenden Meinungen lebenswert ist.
Klar, an der Anschlagtafel gehen unsere Bewohner auch achtlos vorbei, denn da müsste man ja mal den Kopf heben (vieles ist auch zu hoch aufgehängt) und auch wissen, dass da eine Tafel hängt, an der man sich orientieren kann.
Das ist auch der Grund, warum ich seit einem halben Jahr sämtliche Informationen an die Bewohner (aktuelles Datum, aktuelle Tagesangebote des Begleitenden Dienstes auch mal eine Bauernregel oder ein Gedicht) in Tischaufstellern im Speisesaal veröffentliche.
Zur Veranschaulichung habe ich mal den Sonntag und Montag in den Anhang gepackt.
Den Tischaufsteller sehen die Bewohner zu jeder Mahlzeit und sind seitdem immer bestens informiert!
Auch aktivieren kann ich sie, indem ich z.B. Scherzfragen veröffentliche, und sie Bewohner darüber nachgrübeln und mir später die die Auflösung nennen.
Hier sind die Bewohner auch sehr hilfsbereit und lesen andern vor, wenn jemand aufgrund von Sehproblemen nicht lesen kann.
Das Papier nutze ich jeweils beidseitig, auf der Rückseite würde ich dann den Dienstag und Mittwoch ausdrucken.
Nach dem Drucken wird das Blatt in der Mitte gefaltet und so in den Tischaufsteller geschoben, dass der aktuelle Wochentag zu sehen ist.
Auf der Rückseite ist die Wochenübersicht mit meinen Angeboten zu sehen und verbleibt auch immer im Tischaufsteller.
Ich bereite die Blätter vor und drucke sie aus, lege sie in mein Fach ins Dienstzimmer und die Frühschicht der Pflege teilt sie dann in den Tischaufstellern aus.
Ist zwar etwas Aufwand, aber seitdem sind die Bewohner immer bestens informiert und ich brauch nicht jedem einzeln hinterherrennen wenn ich mal was ausfallen lassen muss.
Die Bewohner sind seitdem auch gut konditioniert, sich selbst zu informieren wenn sie doch mal umsonst zum Gruppenraum kam ("Haben Sie denn nicht gelesen was auf den Tischaufstellern stand?")
Zurück zur Heimzeitung:
Halten die Bewohner eine gebundene Heimzeitung in den Händen, wird sie auch gelesen! Auch Angehörige fragen nach, ob wieder eine Ausgabe fertig ist und von mal zu mal muss ich meine Stückzahl steigern. Bei 72 Bewohnern komme ich mittlerweile mit 70 Exemplaren grad noch so hin: ca. 30 Bewohner lesen die Heimzeitung, ca. 10 Angehörige und 6 Ehrenamtliche nehmen sie mit, 3 Exemplare gehen an andere Heime zu denen ich Kontakt halte und der Rest wird an Besucher verteilt, die sich für einen Heimplatz interessieren oder an Künstler, die mit einem Auftritt bei uns waren und gern "ihren Artikel" nachlesen. Darüber hinaus steht die Heimzeitung im Internet zum download bereit.
Zu den Kosten:
unsere Heimzeitung erscheint alle 3 Monate und ich gehe in den Copyshop, bezahle durchschnittlich 75 Euro für 70 Exemplare á 20 Seiten im DIN A 4-Format.
Man kann natürlich auch alles per Laserdrucker ausdrucken, die Tonerkosten dürften da etwas geringer sein.
Liebe Grüße,
Cassiopeia