Demenztest trotz/bei Depression

Hallo ihr Ergos,
was sagt ihr dazu.
Bei einer meiner neuen Bewohnerinnen ist eine Depression diagnostiziert.
Diese äußert sich unter anderem in Antriebslosigkeit und Desinteresse.
Eingezogen zu uns ist sie wegen einer Hüftfraktur. Ziel sollte die Mobilisation sein so das sie wider nach Hause kann.
Nun kam vor ein paar Tagen der Hausarzt auf uns zu und möchte das wir dem DemTec und den Uhrentest durchführen.

Widerspricht denn nicht eine diagnostizierte Depression (mit meines Erachtens akuten Sympthomen) dem Durchführen eines Demenztestes?

Liebe Grüße sendet
die Ergomaus

Hallo,

sollte meine Auskunft nicht korrekt sein, bitte ich um Korrektur.
Bei einer akuten Depression kann eine Pseudodemenz vorliegen.Damit man weiß, ob es eine Pseudodemenz ist oder nicht, kann man den Uhrentest durchführen. Bei einer erfolgreichen Behandlung der Depression klingt die Pseudodemenz ab. Der DemTect ist in so einem Fall ungenau.

Hat die betroffene Person denn Anzeichen gezeigt, oder warum wird eine Demenztestung durchgeführt?Eine beginnende Demenz bei älteren Menschen ist, denke ich, nicht auszuschließen.
LG, Brüni

Hallo Brüni,
warum eine Demenztestung erfolgen soll weiß ich nicht. Der Arzt hat die Testbögen (DemTec und Uhrentest) der Pflegekraft in die Hand gedrückt mit den Worten bitte durchführen.
Die Depression ist schon seit Jahren diagnostiziert.
Laut Diagnosen (Durchblutungsstörungen) könnte ebenfalls ein Kognitiver abbau vorliegen, aber die Diagnose ist ebenfalls schon älter.
Wieso gerade jetzt (nach ca. 1 Woche Heimaufenthalt) die Tests durchgeführt werden sollen weiß keiner bei uns im Team.
Leider hat der Arzt jetzt Urlaub und die offen stehenden Fragen können noch nicht geklärt werden.

Ich wollte einfach nur mal eure Meinungen hören.
Denn für mich ergibt sich dir Frage, wenn sie alles Ablehnt/nicht kooperiert und es nur so macht wie sie es will hat das dann nicht ggf. auch Einfluss auf den DemTec? Denn wenn ich es mir nicht merken will (sie können das ja) und nur mitmach weil es der Arzt möchte - dann kommen da doch auch andere Ergebniswerte raus, oder?

Was denkt ihr?


Liebe Grüße sendet
die Ergomaus

PS: die Aussage zum Uhrentest ich nicht 100% richtig. Ich habe auch schon Uhrentest - perfekt gezeichnet - bei Menschen mit diagnostizierter Demenz und Störungen in der Handlungsplanung/ADL (waschen, anziehen, logisches Denken) erlebt. Ein Test alleine ist noch kein Ausschlusskriterium.

Hallo,
ich hatte hier schon mal einen ähnlichen thread eröffnet...

Die Patientin hat damals keinen Test zugelassen, sie hat nicht mal verbal kommuniziert bzw. nur ablehnende Haltung gezeigt.

In so einem Fall ist es nicht "nachweisbar", ob auch auch eine Demenz oder -wie Brüni schreibt- eine Pseudodemenz vorliegt.
Diese Tests sind meiner Meinung nach in so einer Akutsituation, wie du sie beschreibst, nicht aussagekräftig, weil man nicht einschätzen kann, ob Unfähigkeit ( Einschränkung) oder Antriebslosigkeit/ Ablehnung zugrunde liegen.

Viel Glück trotzdem!