Hilfsmittel für die Getränkezufuhr

Hallo liebe Ebede´ler

Heute bin ich auf ein kleines bis großes Problem gestoßen.
Ich brauche eine kreative Lösung, damit die Getränkezufuhr gewährleistet ist.

Hier die Ausgangssituation:
Die Bewohnerin ca. 84 Jahre ist ins Heim eingezogen, da sie regelmäßig zuhause gestürzt ist. Eine 24 Stunden Betreuung wie es der Arzt verlangt hat, konnte von den Angehörigen nicht gewerleistet werden.
Die Tochter besucht sie täglich und geht nach Möglichkeit mit ihr im Haus spazieren. Eine Aktivierung in Form von Gruppenangeboten findet nicht statt (Bewohnerin lehnt es ab).
Nach einem Oberschenkelhalsbruch wurde die Bewohnerin mittels Physiotherapie mobilisiert. Jetzt entwickelt die Bewohnerin immer mehr Unsicherheiten, kann schen motorisch ausführen, ist aber aufgrund der Unsicherheit an der Aktivität verhindert und braucht Hilfestellungen. Beim Aufstehen hält die Bewohnerin sich an allem fest (egal ob es wegrollen kann oder nicht).
Zum gehen braucht sie einen Rollator. Vom Pflegepersonal wurde der Verdacht auf Parkinson geäußert (wird gerade Medizinisch abgeklärt).
Am liebsten sitzt die Bewohnerin in ihrem Sessel, der aus ihrer alten Wohnung stammt.

Durch die Unsicherheit ist aber nun folgendes Problem aufgetreten:
- die Bewohnerin trinkt viel zu wenig!!!!
Grund hierfür ist das sie von ihrem Sessel nicht an den Nachtschrank kommt, wo ihre Getränke stehen... Der kann aber aufgrund der räumlichen Gegebenheiten nicht zum Sessel geschoben werden kann.

Nun die Frage an euch:
Was für Lösungsansätze habt ihr?

Meine Idee war die Getränke auf den Rollator zu stellen. Da besteht aber ein hygienisches Problem bei den Toilettengängen. Einen "Schnabelbecher" möchten die Angehörigen nicht für sie verwenden.

Habt ihr Ideen? Ein Hilfsmittel, oder ähnliches...

Therapeutisch kann ich nichts machen, da die Bewohnerin nicht in dem Heim lebt wo ich arbeite. Meine Möglichkeiten begrenzen sich auf den Bereich Angehörigenberatung und Hilfsmitteltipps.


Liebe Grüße sendet
Nadja

Hallo,
im Handel gibt es kleine Beistelltische, die nicht viel Platz wegnehmen aber dennoch sehr standfest sind. Wenn neben dem Sessel Platz für einen Rollator ist, kann solch  ein Tischchen dort sicherlich auch stehen, oder?

MfG Nachtschwärmer

Hallo Nadja,

sicher kennst du die Halterungen für Urin-Flaschen ("Enten")...sowas in der Art kann man vielleicht als Flaschenhalter umfunktionieren bzw.  eine fabrikneue Halterung in die passende Form biegen und an den Sessel hängen. Dazu den Beistelltisch zum abstellen für das Glas/den Becher?

In meinen Augen müsste man aber das eigentliche Problem angehen: ihre Angst, sonst ist sie ja bald an den Sessel gefesselt. Das Aufstehen müsste sich für die Dame wieder "lohnen"...wo man da ansetzt um sie zu motivieren werden vielleicht am ehesten die Angehörigen wissen.

Eine eingehende Wohnungsbegehung halte ich für unumgänglich, um Risikofaktoren zu erkennen und zu entfernen.
Vielleicht kann man Rollen durch feststehende Füße oder zumindest feststellbare Rollen ersetzen?
Halterungen gibt es eine Menge, die man auch zu Hause an den Wänden anbauen kann. Für Sessel gibt es Aufstehhilfen.

Und ein Rollator ist auch nur dann sicher, wenn sie mit diesem Hilfsmittel adäquat umgehen kann und dazu gehört das Festellen der Bremsen.

Vielleicht ist es dir möglich, mit den Angehörigen zusammen die Wohnung unter den Aspekten der Riskoeinschätzung zu inspizieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen?
Sicher hat auch das Sanitätshaus einige Ideen  um das Leben in den eigenen 4 Wänden so sicher wie möglich zu gestalten und die Getränkezufuhr zu gewährleisten.

Viel Glück dabei wünscht
Cassiopeia

Hallo ihr lieben,
bei der Bewohnerin handelt es sich um eine Heimbewohnerin, dessen Umfeld "keine" weiteren Adaptionen zulässt.
Über die Klingel kann sich sich Hilfe z.B. für die Toilettengänge an fordern. Das tut sie - aber nicht zum Trinken.
Über einen Beistelltisch haben wir auch schon nachgedacht. Selbst der Rollator steht schon im "Zimmergang" - Doppelzimmer sehr klein, so das gerade noch der Sessel in das Zimmer gepasst hat. Den kann sie Übrigens fehlerfrei Bedienen, deswegen die Überlegung Getränk und Rollator zu kombinieren.

Liebe Grüße und danke sagt
Nadja

Verweigert sie denn das Trinken oder wird sie auf Grund der räumlichen Situation daran gehindert?


Wäre es denn möglich, den Sessel auch außerhalb ihres Zimmers aufzustellen, do dass sie gezwungen wäre, erst mal dorthin zu laufen?

Unterwegs könnte es an einem "Getränkestützpunkt" vorbeiführen...
Kurzer Zwischenstop erwünscht.

Oder:
Eine Betreuungsperson reicht ihr zunächst in kürzeren Abständen Getränke.
Das ist sicherlich zeitaufwändig. Keine Frage. Aber so käme die Interaktion ins Rollen und auch die Bewusstmachung des Trinkens als Notwendigkeit.

Liegt es eventuell auch daran, dass die Reduzierung sozialer Kontakte ( s. Ablehnung von Heimaktivitäten) zu einer generellen Ablehnungshaltung führt?
Wenn es gelänge, dass die Bewohnerin mehr außerhalb ihres Zimmers sitzen kann an Tischen, wo die Getränkezufuhr nicht behindert ist, wäre das sicher effektiv.

Ich sehe das ähnlich wie cassiopeia: die Gefahr des Sesseldaseins.
Angstabbau ist wichtig.