Hallo,
hast du dir schon das Buch von Frau Ute Schmidt-Hackenberg(2005): Malen mit Dementen. Hannover: Vincentz Network angesehen?
Ich persönlich habe im Rahmen einer Projektarbeit ein Bild zum Thema Fische mit dem "Hand-Maß-Technik" erstellt. Die verschiedenen Fische haben sich aus der ummalten Hand (Daumen und kleiner Finger = Fischflosse, der Rest war der Körper). Für die Schuppen haben wir die Fingerspitze ummalt. Und die Wasserpflanzen wurden ebenfalls aus den "gespreizten" Fingern gezeichnet.
Die Fische und die Pflanzen wurden ausgeschnitten und auf das mehr geklebt.
Durch die vielen Teilschritte sind auch die demenzeill erkrankten Menschen im mittlerem Stadium sehr "Kreativ" und "mahlfreudig" gewesen. Auf das Ergebnis waren alle sehr stolz.
Ansonsten arbeite ich gerne mit Techniken bei denen ich die Arbeit in viele Teilschritte unterteilen kann.
Seide, Mandalas und andere Techniken bei denen man viel Struktur (klare Aufgaben und klare Arbeitsfelder/Arbeitsbereiche) schaffen kann, klappt auch mit demenziell erkrankten Menschen, dessen Krankheit schon (fast) eine schwere Demenz ist (Mini-Mental-Status-Wert von ca. 10-12).
Für mich ist es eine Frage des Interesses, der Biographie und wie gut man eine Aufgabe strukturiert. Klar gibt es Grenzen für die Ausführung von Kreativ-/Handwerklichen Techniken. Sobald jemand eine Anweisung kognitiv (Anweisungen werden nicht verstanden) oder motorisch nicht mehr umsetzten kann (-> deutliche Einschränkungen im ADL-Bereich) ist der Zugang über andere therapeutische Möglichkeiten (z.B. Basale Stimulation) sinnvoll und erforderlich.
Auf weitere Erfahrungsberichte freut sich ebenfalls
Nadja
"Damit das Mögliche entsteht,
muss das Unmögliche versucht werden."
(Hermann Hesse)