BewohnerInnenbefragung

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24 Sep. 2007 18:38 #1467 von Maia
BewohnerInnenbefragung wurde erstellt von Maia
Hallöchen,
vielleicht könnt ihr mir den einen oder anderen Impuls geben: unsere HL möchte demnächst eine schrifltiche BewohnerInnenbefragung und getrennt davon eine Befragung der Angehörigen durchführen, um mal eine gewisse bereichsübergreifende Einschätzung der Zufriedenheit zu erhalten. Ich bin ja für den Aktivierungsbereich zuständig und bin gebeten worden, für den Bogen Fragestellungen für meinen Tätigkeitsbereich zu formulieren. Befragt werden soll z.B. inwieweit meine Angebote bekannt sind, wie sie inhaltich ankommen usw. Habt ihr Erfahrungen mit derartigen Befragungen bzw. welche Fragen hält ihr für relevant oder wichtig?
Ich danke euch. Schönen Abend!
Maia :)

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24 Sep. 2007 19:32 #1468 von Maia
Maia antwortete auf BewohnerInnenbefragung
Nachtrag zur BewohnerInnenbefragung:
hat jemand von euch Erfahrung mit dem  Konzept "Dementia Care Mapping (DCM)" , einem Evaluationsinstrument zur Erforschung von demenzkranken,  im Rahmen einer gewöhnlichen Befragung nicht mehr befragbaren BW?
Maia

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03 Okt. 2007 17:11 #1524 von Johanna Radenbach
Johanna Radenbach antwortete auf BewohnerInnenbefragung
Hallo Maia,

deine Frage ist jetzt schon mehrere Tage her und noch niemand hat geantwortet. Zunächst erstmal: Ich habe leider weder mit einer Bewohnerbefragung noch mit dem DCM Erfahrung.

Ich freue mich immer sehr, wenn ich von Bewohnerberfagungen in Heimen höre, da das für mich ein wichtiger Bestandteil von klientenzentrierter Arbeit darstellt: Die Leitung legt Wert auf die Meinung der Bewohner, um deren Zufriedenheit abzuchecken und (hoffentlich) anschließend Abläufe oder Gegebenheiten zu ändern, damit sich der Bewohner in der Einrichtung wohler fühlt.

Zuerst würde ich mir überlegen, woran sich die Qualität meiner Arbeit messen lässt (was macht eine gute Ergotherapie in einem Heim aus?) und welche Faktoren im Bereich der sozialen Betreuung mir als Bewohner wichtig wären, wenn ich in einem Heim wohnen würde. Ich würde im Bogen geschlossene sowie offene Fragen stellen.

Unter eine geschlossene Fragen fällt z. B., wie sehr dem Bewohner die Art jedes einzelnen Angebotes, z. B. Sturzprophylaxe etc. interessiert (zum ankreuzen: sehr, nicht so sehr, kaum, gar nicht). Gegen Ende kannst du auch eine offene Frage stellen: Die Bewohner sollen dann aufschreiben, an welchen Aktivitäten, die noch nicht angeboten werden, Interesse besteht. Du könntest noch als geschlossene Frage stellen, wie zufrieden die Bewohner mit der materiellen Ausstattung (z. B. Spiele, Bewegungsmedien etc.) sind. Interessant fände ich noch, welche Eigenschaften eine Ergotherapeutin nach Bewohnermeinung in einem Heim haben sollte. Ist es wichtig, das sie einfühlsam ist? Ist es den Bewohnern evtl. noch wichtiger, dass sie pünktlich mit ihren Angebote beginnt? Ist es dem Bewohner auch wichtig, dass er einfach "nur" jemanden zum zuhören hat? Diese Fragen könnten dann immer bei sehr wichtig, wichtig, weniger wichtig oder gar nicht wichtig angekreuzt  werden.

Wirklich interessant wäre dann noch (etwas weiter her geholt), ob die Angehörigen die Fragen wie der Bewohner beantworten würden oder auf ganz andere Faktoren Wert legen.

Mensch, durch das Schreiben bekomme ich ganz neue Ideen: Man könnte doch ein Standart-Evaluationsinstrument für die Ergotherapie in Pflegeheimen entwickeln! So etwas gibt es, soweit ich weiß noch nicht. Oder doch? Wer macht mit?  ;)

Das DCM ist mir schon ein Begriff. Erfahrungen kannst du hier lesen:
www.dcm-deutschland.de/

Noch eine Bitte: wäre es möglich, den fertigen Fragebogen im Downloadbereich dieser Website hochzuladen?

Frohes Schaffen wünscht Johanna

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08 Okt. 2007 18:39 #1560 von Maia
Maia antwortete auf BewohnerInnenbefragung
Vielen Dank Johanna für deine differenzierte Antwort.
Die Umfrage, die derzeit bei uns gemacht wird -es ist die erste im Haus- soll vorerst einen groben Einblick in die  Zufriedenheit der BewohnerInnen über die wichtigsten Bereiche von Küche, Wäsche, Pflege bis Aktivierung etc. erschließen.
Mein Bereich wird darin wie alle anderen Bereiche vorerst nur in groben Zügen erfasst. Ich habe die paar Fragen als Vorschläge mittlerweile bereits eingebracht. Diesen Fragebogen hier als Download zur Verfügung zu stellen, wäre in dieser Form daher nicht sonderlich ergiebig.
Beim Ausfüllen helfen übrigens  extern hinzugezogene Hilfen, um die Neutralität zu gewährleisten. Die Angehörigen erhalten die Bögen extra zum Ausfüllen.
Eine differenzierte Befragung, wie du sie vorgeschlagen hast im Sinne eines "Evaluationsinstrumentes für die Ergotherapie in Pflegeheimen"  (bei mir würde das "Aktivierung" oder "Psychosoziale Betreuung" heißen) wäre sicherlich eine gute Idee.
Vielleicht machen wir das später mal in einem weiteren Schritt.
Ich finde es auch sehr wichtig, dass die BW selbst möglichst weitgehend als KundInnen mit ihren Bedürfnissen ernst genommen und befragt werden. Wie du sagst, ein wichtiges Instrument für einen klientenzentrierten Umgang.

Mit lieben Grüßen

:) Maia

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08 Okt. 2007 21:13 #1569 von Anonymous
Anonymous antwortete auf BewohnerInnenbefragung
Hallo Maia,

ich hatte mir vor Tagen bereits eine Notiz gemacht, dass ich dir mal Auszüge aus unserem Befragungsbogen maile, hab´s aber immer wieder vergessen.

Wenn du noch Interesse hast, kann ich dir den Bogen ja immer noch zukommen lassen...vorausgesetzt ich hab noch ´ne Hirnzelle dafür frei  ;D

Massive Probleme haben natürlich Demenzkranke mit der Beantwortung der Fragen, weil sie meist ja gar nicht mehr beurteilen können wie die letzten Tage/ Wochen/Jahre verlaufen sind. Dann kommen Aussagen wie "Mir geht es gut, ich fühle mich sehr wohl" obwohl diese Bewohner mindestens 3x am Tag allen ihr Leid klagen.
Und viele sind auch mit der Form der Fragestellung überfordert und brauchen jemanden, der ihnen die Fragen leicht verständlich erklärt ohne zu beeinflussen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die  "Nürnberger-Alters-Alltags-Skala" (NAA) und "Nürnberger-Alters-Beobachtungsskala"  (NAB)

Vom Dementia Care Mapping habe ich gelesen, so weit ich weiß muss man aber dahingehend geschult sein. Würde mich auch interessieren, das man durchzuführen! 


Liebe Grüße,
Cassio

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13 Nov. 2007 19:19 #1859 von Maia
Maia antwortete auf BewohnerInnenbefragung
Danke Cassio,
sehe erst jetzt deine schon länger zurückliegende Antwort. Ja, die Befragung von Demenzkranken ist sicherlich, wie du schreibst problematisch, weil sie bekanntlich nicht über die aktuelle, greifbare Situation "hinaus denken" können. Die Befragung wurde in der Zwischenzeit meines Wissens bereits in die Wege geleitet und ich kümmere mich vorerst nicht mehr darum.
Aber danke für dein Angebot, mir den Fragebogen zu schicken. Sollte sich da weiterer Bedarf ergeben, komme ich gerne darauf zurück.
Liebe Grüße
Maia

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