Hallo Nadja,
ich besuche die Klientin zweimal in der Woche und gebe jedes Mal Massage- und Sensiangebote an die Hände. Auch dabei ist eine erhöhte Abwehrhaltung zu beobachten, die mir eine Mischung aus überschießender Bewegung durch die Grunderkrankung und tatsächliche Abwehr gegen das Nagelschneiden zu sein scheint, die sich verallgemeinert hat? Ich variierte die Berührungsangebote in der Intensität und lege viel Wert darauf, dass sich die Frau nicht festgehalten dabei fühlt. Allerdings nehme ich wenig Unterschiede wahr. Gegen Herbst und Winter haben sich thermische Angebote als impulshemmend herausgestellt. Sobald jedoch an den Nägeln manipuliert wird, gleichgültig ob mit Schere, Knipser oder Nagelfeile, ist die Ruhe dahin. Immerhin wird mittlerweile eine Baby- oder Kindernagelschere verwendet. Trotzdem bin ich unzufrieden.
Leider erlebe ich den Ehepartner als relativ eingefahren im Umgang mit seiner Frau. In meiner Anwesenheit bemüht er sich um erarbeitete Handgriffe, fühlt er sich unbeobachtet, fällt er sofort in alte Muster zurück. Ich denke, hierbei macht die jahrelange Pflegenotwendigkeit oft eine Barriere im Kopf. Er will sie jedoch weiterhin zu Hause pflegen und letztlich ist er die entscheidende Person. Außerdem kann sie nach 3 Wochen Kurzzeitpflege so retardiert wieder nach Hause, dass ich nicht grundsätzlich eine umfassende Besserung erwarte. Privatpflegende haben dann doch mehr Zeit, als die angestellten Pflegenden.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Ideen sind gute Ansätze, die ich noch einmal weiter verfolge, ansonsten muss ich weiter überlegen.
Danke Dir.
lg Bianca