Alltagsbegleiter in Ambulanter Pflege

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17 Feb. 2008 12:55 #2837 von Uli
Alltagsbegleiter in Ambulanter Pflege wurde erstellt von Uli
Hallo,
ich bin z. Zt. in der Fortbildungsmaßnahme  Alltagsbegleiter für demente alte Menschen und hätte eventuell die Möglichkeit in einer Ambulanten Pflegeeinrichtung zu arbeiten.
Kennt sich hier jemand aus oder ist in dem Bereich tätig?
Werden Alltagsbegleiter auch zu pflegerischen Tätigkeiten eingesetzt?
Ein Erfahrungsaustausch wäre hilfreich.


Liebe Grüße
Uli

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02 Apr. 2008 09:47 #3305 von Gugs
Halo Uli,
Alltagsbegleiter ist ein weiter und meines Wissens nach kein geschützter Begriff. Alltagsbegleiter heißt, die kranken und auch alten Menschen in ihrem Alltag zu begleiten wie einkaufen, Arztbesuch, Spaziergänge etc. In der Pflege werden sie normalerweise auch in einem Heim nicht eingesetzt. Ich denke aber, dass dies von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich gehandhabt wird. Am besten erkundigst Du Dich in der Einrichtung, welche Anforderungen an Dich genau gestellt werden und wie Dein Arbeitsbereich aussehen soll.
Gugs

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02 Apr. 2008 18:53 #3306 von Hanny
Wir haben eine Alltagsbegleiterin in unserem Heim.
Sie begleitet das Essen (gemeinsames vorbereiten, durchführen und aufräumen von z.B. Frühstück)
Zwischen den Mahlzeiten beschäftigt sie sich mit den Bewohnern, besonders auch mit dementiell Erkrankten, damit sie eine sinnvolle Beschäftigung haben.
Pflegerische Tätigkeiten macht sie nicht, höchstens mal einen dringenden Tiolettengang begleiten.

Der Mensch ist die beste Medizin für den Menschen
(chin. Sprichwort)

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02 Apr. 2008 18:58 #3307 von Anonymous
Anonymous antwortete auf Alltagsbegleiter in Ambulanter Pflege
Hallo Uli,

ich hatte erst vor zwei Wochen eine Dame für 1 1/2 Wochen zur Hospitation. Sie befindet sich in der Ausbildung zur Alltagsbegleiterin und musste 20 Stunden Praktika vorweisen, welches sie bei mir gemacht hat.
Wenn ich ihre Ausführungen richtig verstanden habe, kann jeder Quereinsteiger die 3 wöchige Ausbildung (Kostenpunkt um die 170 Euro) machen und sich dann "Alltagsbegleiter" nennen.
Die Aufgabengebiete hat Gugs bereits beschrieben. Auch einfache Aktivierungen wie z.B. Vorlesen, Gesellschaftsspiele oder Hilfe bei der Korrespondenz gehören zu den Aufgaben.
Das Krankheitsbild Demenz allein umfasste 10 Stunden der Ausbildung und man kann sich vorstellen, wie oberflächlich auch andere Krankheitsbilder  da angeschnitten wurden. Ohne intensive Weiterbildung in Eigenintitiative werden die "Alltagsbegleiter" da sicher schnell an ihre Grenzen kommen. Für sämtliche Tätigkeiten in der Pflege fehlt ihnen völlig die Kompetenz, aber das war auch nicht Bestandteil der Ausbildung und es ist zu hoffen, dass kein Pflegeheim Alltagsbegleiter in der Pflege einsetzt nur um Kosten für Fachkräfte zu sparen.

Falls ich mit meinem (zugegeben lückenhaften) Wissen diesbezüglich daneben liege würde ich mich über entsprechendes Feedback von jemandem mit  mehr Hintergrundinformationen freuen, denn ich möchte niemandem Unrecht tun.


Liebe Grüße,
Cassiopeia

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03 Apr. 2008 09:01 #3317 von Uli
Hallo,

es ist leider so Alltagsbegleiter kann sich jeder nennen.
Die umfassendste Ausbildung bietet IQA der Kurs dauert 7 Monate und beinhaltet 540 Std. Theorie und 520 Std Praktikum in einer Einrichtung. Durch eine schriftl. Prüfung, eine Facharbeit und die Beurteilung des Praktikumsbetriebes wird die Benotung im Zertifikat festgelegt. Der Kurs wird über das Arbeitsamt finanziert.

Wenn man  demente Menschen betreuen möchte sollte man schon über ein grundlegendes Fachwissen über die Krankheit aber auch über sämtliche Umgangsformen genaue Kenntnis haben und diese im Praktikum täglich vertiefen bzw. durch gezieltes Beobachten lernen Menschen in ihrer Demenz zu verstehen. Dies ist wohl kaum in einer kurzen Ausbildung möglich!

Gruß Uli 

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09 Mai 2008 17:46 #3659 von sascha_sz
sascha_sz antwortete auf Alltagsbegleiter in Ambulanter Pflege
ich habe gerade heute bei iqa meinen abschluss gemacht.im praktischen teil gehörten toilettengänge,essen anreichen mit zu meinem aufgabenbereich.ebenso gruppenangebote wie einzelbetreuungen der bewohner.inwiefern man pflegerische aufgaben übernimmt hängt immer von der einrichtung ab in der man tätig ist.auch im hauswirtschaftlichen bereich wird man eingesetzt.das problem ist in den meisten einrichtungen ist das alltagsbegleiter noch recht unbekannt sind.bei interesse kann ich gerne die stellenbeschreibung von iqa per mail schicken.in der stehen die aufgabenbereiche genau drin

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22 Juni 2008 13:52 #3958 von scholli
scholli antwortete auf Alltagsbegleiter in Ambulanter Pflege
Hallo Sascha,
an der Stellenbeschreibung wäre ich sehr interessiert, da wir überlegen einen Alltagsbegeliter als Unterstützung des therapeutischen bereichs einzusetzen. Gruß Scholli

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06 Juli 2008 13:25 #4064 von merle
Guten Tag,

bin erst ganz neu in diesem Forum und  zur Zeit in der Ausbildung als "Alltagsbegleiter/in für demente alte Menschen" an der F+U in Darmstadt.  Unsere Ausbildung umfasst 600 Unterrichtseinheiten und ein Praktikum mit weiteren 160 Stunden. Dieses habe ich gerade in einer sehr gehobenen Einrichtung, vorwiegend in der Aktivierung, absolviert.  Pflege gehört nicht zu unseren Aufgaben nur die Essenbegleitung und evtl. Toilettengänge. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt, d.h. auch die Ausbildung wird sehr unterschiedlich von den einzelnen Schulen bzw. Instituten gehandhabt.  Auch die Stundenzahl der Ausbildung ist sehr unterschiedlich.  Durch die Neuerungen im Pflegegesetz ab 1.7.08 bekommen Menschen mit demenziellen Erkrankungen mehr zusätzliche finanzielle Hilfen aus der Pflegekasse, damit sollen die ADAM´s dann bezahlt werden. Angeblich können wir als selbstständige Kräfte auch in private Haushalte gehen können, um dort pflegenden Angehörige in der Betreuung zu unterstützen. Ich habe die zertifizierte Ausbildung angefangen, weil mein Vater an Alzheimer-Demenz erkrankt ist und ich die Nöte dieser Menschen gesehen haben. Es geht mir aber grundlegend um die Aktivierung dieser Menschen, wenn ich sehe, wie einzelne Pflegeeinrichtungen arbeiten (satt und sauber) und die Bewohner den Rest des Tages stumm am Tisch sitzen bzw. über die Gänge laufen, dann.........! Meine Intension wurde im übrigen von mancher PDL als "Eventaktivierung" abgetan. Damit hat es aber nichts zu tun, sonder wir (die ADAMS) sollen einfach die Zeit haben, die die Pflege einfach nicht hat.........wer das letztendlich bezahlen soll steht auf einem anderen Blatt geschrieben.  Zumindest sehe ich hiermit eine neue Aufgaben in dem Altenpflegebereich, denn die demenziellen Erkrankungen nehmen durch die hohe Lebenserwartung sehr stark zu.
Auf der Suche nach kreativen Beschäftigungsideen bin ich in diesem Forum gelandet und freue mich nun auf regen Austausch.
Noch kurz zu meiner Person. Bin 48 Jahre, Mutter von 4 Kindern zwischen 26 und 10 Jahren, stolze Großmutter von 3 Enkelkindern und gerade, durch die Erkrankung meines Vaters, im Aufbruch zu neuen Zielen.

Viele liebe Grüße

Merle

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04 Aug. 2008 15:55 #4280 von sascha_sz
sascha_sz antwortete auf Alltagsbegleiter in Ambulanter Pflege
ich habe meinen alltagsbegleiter bei iqa gemacht.
wir hatten 504 stunden theorie und 538 stunden praxis plus validation.
ich habe hier auch viele anregungen mitgenommen in die praxis da wir auch unterricht bei einer ergotherapeutin hatten.
zur zeit gibt es ja einen wahren boom von den ambulanten pflegediensten zwecks alltagsbegleitern in meiner region.
ich arbeite jetzt in einer dementen-wohngemeinschaft in vollzeit.
also jobs gibt es auf jedenfall

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