Hallo Plüschi!
In unserer Einrichtung ist es so geregelt, dass ich den AEDL Punkt "Sich beschäftigen können" für die geistig gesunden Bewohner plane.
Die Planung für Bewohner mit einer eingeschränkten Alltagskompetenz werden ab nächsten Monat die Alltagsbegleiter übernehmen, bisher unterlag das meinem Aufgabenbereich.
In dieser Pflegeplanung (unser Haus pflegt nach Monika Krohwinkel) liste ich jeweils die Ressourcen bzw. Fähigkeiten und die Probleme auf, die der Bewohner in diesem AEDL-Punkt hat. Daraus resultiert logischerweise die Zielsetzung und die Maßnahmen, die ich ergreifen muss um diese Ziele zu erreichen.
Wenn ein Bewohner seinen Tagesablauf noch selbst gestaltet und damit zufrieden ist, besteht für mich und den weiteren Mitarbeitern im Begleitenden Dienst keine Notwendigkeit zu handeln. Was nicht heißen soll, dass dieser Bewohner "links liegen" gelassen wird; regelmäßige Gespräche, Teilnahme an Gottesdiensten und Festen werden natürlich auch im Dokubogen dokumentiert.
Sollte der Bewohner hingegen unzufrieden mit seiner Tagesgestaltung sein oder Unterstützung/Anregung benötigen besteht natürlich Handlungsbedarf.
Bewohner, die ihren Tagesablauf selbst gestalten, biete ich dennoch immer wieder die Teilnahme an Angeboten des BD an. Wird dieses abgelehnt, dokumentiere ich das im (blauen, grünen...wie auch immer) Dokumentationsbogen mit dem Kürzel "AA" = Aktivierungsangebot abgelehnt. Somit kann ich das - gemeinsam mit der Pflegeplanung, die sich mit dem Dokubogen deckt - auch vor dem MDK vertreten.
Wichtig ist natürlich, individuelle Angebote zu machen, die die Biografie der Teilnehmer sowie Interessen und Bedürfnisse berücksichtigen. Andernfalls ist es ja kein Wunder, dass die Teilnahme abgelehnt wird.
Und wenn geistig fitte Bewohner für sich selbst entscheiden an nichts teilnehmen zu wollen (Motto: "Ich habe mein Leben lang genug gearbeitet, jetzt will ich meine Ruhe!"), wird das ebenfalls in der Pflegeplanung dokumentiert und selbstverständlich so akzeptiert.
Allerdings schadet es nicht, bei diesen Bewohnern immer mal wieder Interessen und Wünsche zu erfragen und nach Möglichkeit mit einzubeziehen, denn manch Bewohner braucht einige Wochen bis Monate, um "warm zu werden".
Oft zeigt auch der Blick in die Biografie alte Betätigungsfelder, die man evtl. wieder aufleben lassen könnte.
Liebe Grüße
Petra Ahmad