Hallo Sunni,
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ich fand deinen Beitrag nicht konfus. Habe selber mal am Aufbau einer Demenzstation mitgearbeitet. Das Glück was wir hatten, es war ein Neubau!
Nun aber zu deine Fragen:
Sunni schrieb: Schreibt mir doch bitte eure Erfahrungen, Tips bezüglich eines Demenzbereiches, wie habt ihr eure Wohnebereiche gestaltet?
Der Wohnbereich ist eine Wohnküche, mit Fernserher, Aquarium und blick auf den Garten. Vom Wohnbereich abgehend sind: das Dienstzimmer, der Übergang zu den anderen Stationen, das Badezimmer (Badewanne, DVD Spieler + WC), ein WC, eine Elektrikraum, der Innenhof (kleine Grünfläche) und dem Flur mit den Bewohnerzimmern.
Es gibt einen ovalen Tisch, an dem alle Bewohner platz haben. Dieser konnte bei Bedarf zur Seite gestellt werden.
Damit du es dir besser vorstellen kannst habe ich ein paar Fotos (sind während der Therapie gemacht worden) beigefügt.
Bild Demenzbereich 1 - Gruppenstunde zum Thema Ostern: Blick Richtung Übergang Stationen (grau), Innenhof, Aquarium. Rechts befinden sich: Bad, WG, Elektrikraum. Links zwischen Aquarium und Innenhof befindet sich der Übergang zu den Bewohnerzimmern.
Bild Demenzbereich 2 - Aktivierung mit dem Luftballon: Blick Richtung Garten und Fernseher. Der Fernseher befindet sich im Schrank.
Sunni schrieb: Wie sieht eure Tagesstruktur aus?
1. Grundpfelgerische Versorgung durch die Pflegemitarbeiter.
2. gemeinschaftliches Frühstück (vom Pfelgepersonal oder Ergotherapie)
3. zeit für Toilettengänge
4. Gemeinschaftliche Aktivität - Gruppenangebot (falls es der Personalschlüssel zulässt mit 2 Mitarbeitern oder paraleler Einzeltherapie auf dem Zimmer)
5. Tischdecken fürs Mittagessen und Toilettengeänge
6. gemeinschaftliches Mittagessen
7. Spülen der Teller + Besteck
8. Toilettengänge
9. Mittagruhe bei bedarf Einzel- oder Kleingruppenaktivität/Betreuung
10. Toilettengänge
11. Eindecken für Kaffeetrinken (mit den Bewohnern)
12. Kaffeetrinken
13. ggf. Toilettengänge
14. Gemeinschaftliche Aktivität - Gruppenangebot (falls es der Personalschlüssel zulässt mit 2 Mitarbeitern oder paraleler Einzeltherapie auf dem Zimmer)
15. ggf Toilettengänge
17. Tischdecken fürs Abednessen
18. Abendessen
19. Gemütlicher Abend z.B. Gesprächskreis mit einem Pflegemitarbeiter
20. zu Bett gehen
Aufgrund der Räumlichen Situation können nie zwei Gruppenengebote parallel stattfinden.
Die Gruppe besteht aus 10 Bewohnern + 3 Tagespflegeplätze (Bewohner von den anderen Stationen).
Es hat sich als sehr hilfreich erwiesen das bei Gruppenanegboten mit 2 Mitarbeitern zu arbeiten. So kann eine Person das Gruppengeschehen leiten und die andere Person kann gezielte Hilfestellungen geben. So können gezielt die "schwerer" erkrankten Bewohner gefördert werden, was bei einem Therapie/Betreuungsschlüssel von 1 zu 13 nicht möglich ist.
Eine 1 zu 1 Förderung in der Gruppe wird sehr dankend von den Bewohnern angenommen. Denn so ist es einigen Personen erst möglich in der Gruppentherapie aktiv (nicht nur beobachtend) dabei zu sein.
Sunni schrieb: Was ist besonders wichtig?
Eine feste Tagesstruktur.
Feste Ansprechpartner.
Rituale
Feste Sitzordnung.
Nicht zu viele Bewohner auf der Demenzstation! Empfehlung: max. 8 pro Therapeut
Für den Demenzbereich "Aufnahmekriterien" festlegen.
- Bewohner müssen Gruppenfähig sein. (Bei
- Bewohner müssen mindestens in den Rollstuhl mobilisierbar sein
- Bewohner müssen ein gewisses maß an Ressourcen haben, dessen Fähigkeit im Gruppengeschehen nutzbar/abrufbar ist
Liebe Grüße sendet
Nadja