suche Konzept

Hallo, bin seit 3 jahren ergotherapeutin in der psychiatrie und würde gerne unser Ergokonzept um eine demenzgruppe erweitern.
um dies meinem chef vorzuschlagen, bräuchte ich ein schriftl konzept. hat das schon mal jemand gemacht?was muss da alles rein und wie ist die zeitliche einschätzung für den aufwand pro patient.
wie benennt man so eine gruppe ?
über antworten würde ich mich sehr freuen.
vielen dank im vorraus für die mühe
gruß

Hallo Blumenkönigin,

vor dieser nicht einfachen Aufgabe stand ich auch einmal - allerdings sollte das Konzept nicht  speziell für die Betreuung der dementen Bewohner, sondern allgemein der psychosozialen Betreuung aller Bewohner "unseres" Heimes gelten.
Ein Konzept der Dementenbetreuung hab ich aber auch schon fertig und muss es dann später dementsprechend ergänzen oder Teile streichen, denn das Pflegeheim in dem ich tätig bin befindet sich grad in einer Umbauphase zu einem speziellen Dementenbereich. Ausser der "Morgenrunde" und dem Abendangebot setze ich aber schon alles um, ein "Nachtcafé" ist in Planung.

Ich hab dir mal das Inhaltsverzeichnis dieses Konzeptes hier eingefügt, das hilft dir vielleicht schon weiter.


Inhaltsverzeichnis


1 Vorwort  


2 Ziele des neuen Konzepts  
2.1 Beschreibung der Klientel des speziellen Wohnbereiches  
2.2 Ziele der Betreuung  


3 Konzept des Pflegeheims XY
3.1 Pflegekonzept  
3.2 Personalkonzept  
3.3 Raumkonzept  


4 Ganzheitliche Betreuung  
4.1 Beschreibung der Klientel
4.2 Spezielle Betreuungsform
4.3 Beschreibung der Grundprinzipien der Pflege und Betreuung
4.4 Beschreibung der speziellen Beziehungsgestaltung
                       

5. Inhalte der Betreuung
5.1 Grundsätzliche Aspekte
5.2 Tages- und Wochenstrukturierung
5.3 Abendangebot


6. Beschreibung der einzelnen Betreuungsangebote
6.1 Milieugestaltung
6.2 Biografiearbeit
6.3 Gesprächsführung: Integrative Validation
6.4 Basale Stimulation
6.5    10-Minuten-Aktivierung


7. Beschreibung Spezieller Gruppenangebote
7.1 Grundmuster einer Dementengruppe 7.2 10-Minuten-Aktivierung
7.3 Morgenrunde
7.4 Haushaltstraining
7.5 Erinnerungspflege
7.6 Rhythmikgruppe
7.8 Mobilisationsgruppe

8. Dokumentation


9. Schnittstellen
9.1 Heimleitung und Verwaltung
9.2 Pflegedienstleitung und Pflegemitarbeiter
9.3 Ärzte
9.4 Haustechnischer Dienst
9.5 Reinigungspersonal
9.6 Küchenpersonal
9.7 Frisör
9.8 Fußpflege
9.9 Pfarrer
9.10 Krankengymnastik
9.11 Ehrenamtliche Mitarbeiter
9.12 Praktikanten
9.13 Angehörige
9.14 Lieferanten
9.15 Künstler
9.16 Kindergärten und Schulen



Zu Punkt 7:
Hier wird bei jedem Angebot die jeweilige Zielsetzung, die Vor- und Nachbereitung, die Art der Durchführung und auch die  Art der Dokumentation beschrieben.

Zu Punkt 9:
Hier wird beschrieben,  wie die Zusammenarbeit zwischen der Ergotherapie und den anderen Berufsgruppen aussieht.


Zu deiner Frage:
"Wie ist die zeitliche Einschätzung für den Aufwand pro Patient"?
gibt es sicher keine pauschale Aussage, da es stark davon abhängt was du mit dem Klientel machst.
Aber um mal ein Beispiel zu nennen (wobei ich davon ausgehe, dass man keine Helfer hat die Hol- und Bringdienste übernehmen):
Wenn ich eine 30-minütige Dementengruppe mit  6 Teilnehmern habe, benötige ich allein für die Vorbereitung oft 30 Minuten:
  -  Raum vorbereiten
  -  Medien bereitstellen
  -  Bewohner zur Teilnahme motivieren
  -  Toilettengang mit Bewohner wenn grad keine Pflegekraft präsent ist
  -  Bewohner aus den verschiedenen Wohnbereichen holen.

Die Nachbereitung geht meist schneller und ist in 15 Minuten "abgehakt" (Doku nicht inbegriffen).
Macht 75 Minuten Zeit einplanen für eine 30-minütige Gruppenstunde wenn man "Einzelkämpfer" ist.

Bei weiteren Fragen bin ich gern behilflich.

Liebe Grüße
  Cassiopeia

Hallo ihr beiden!

Ich habe jetzt auch die nette Aufgabe bekommen, ein Konzept vom sozial begleitenden Dienst zu erstellen. Habt ihr noch ein paar Tricks und Tipps auf Lager? Ich schreibe schon die ganze Zeit und bin echt erschrocken, wie ausführlich alles wird. Arbeitet ihr auch mit Bewohnerbeispielen? Und gibt es noch etwas, was ich beachten muss?

Viele liebe Grüße
Chris

Hallo,
In Pflegeeinrichtungen ist es Pflicht ein Konzept der sozialen Betreuung vorliegen zu haben. Dieses geht aus dem aktuellen MDK-Prüfbogen hervor. Dieser Prüfbogen und andere Empfehlungsschreiben des MDK können beim Formulieren von Inhalten und Texten eine Hilfe sein.

Momentan gibt es keine Standards zum erstellen eines Konzeptes in der sozialen Betreuung.

Cassiopeia schrieb: Zu Punkt 7:
Hier wird bei jedem Angebot die jeweilige Zielsetzung, die Vor- und Nachbereitung, die Art der Durchführung und auch die  Art der Dokumentation beschrieben.

Dieser Punkt gehört für mich nicht so ausführlich in ein Konzept und fällt meines Wissens nach in den Bereich Qualitätsstandards. Ich habe nur eine reine Aufzählung der Gruppen- und Einzeltherapeutischen Angebote mit den dazugehörigen Abkürzungen für die Dokumentation aufgenommen.


Im Anhang findet ihr meine Struktur des Konzeptes, welches meine Kollegin und ich für unser Heim geschrieben haben. Wichtig dabei war uns, die Leistungen der Ergotherapie zu kennzeichnen. Die Ergotherapie wird von Ehrenamtlichen, Praktikanten und Eurojobbern unterstützt, die keine therapeutische oder pflegerische Grundausbildung haben. Ergänzt werden sollte das Schema noch mit dem Punkt "Schnittstellen" - siehe auch Antwort von Cassiopeia Punkt 9.

Als Tipp: die Broschüren vom DVE "Ergotherapie in der Geriatrie" und "Ergotherapie bei Patienten mit Demenzsyndrom" können  hilfreich sein.


Viel Erfolg beim schreiben.
Eure Nadja

vielen dank für die vielen antworten, da kann ich schon etwas mit anfangen.
vielen ,vielen dank für die mühe
lg blumenkönigin