Hallo Mandy,
ich würde es nicht in Interviewform oder bei einem Spiel erfragen, weil ich denke, dass viele Bewohner Probleme damit haben, so viel von sich Preis zu geben. Man selbst würde ja auch nicht gleich jedem sehr viel von sich erzählen.
Ist jemand neu, dann frage ich zunächst nach Unverfänglichem wie nach dem Beruf oder ob sie z. B. früher viel für die Kinder genäht oder gestrickt haben und komme dann ins Gespräch allmählich, vielleicht über den Garten, Kochen / Backen (was gekocht? gern? wo eingekauft? selbst Obst / Gemüse angebaut?), andere Interessen wie Musik usw.. Vieles ergibt sich einfach aus dem gemeinsamen Tun, z. B. wenn ich merke, wie auf bestimmte Musiktitel oder kreative Angebote reagiert wird.
Und mit der Zeit kommt durch das zunehmende Vertrauen dann immer mehr von den Bewohnern. Vieles davon, indem ich aufgreife, wie sie in bestimmten Reaktionen reagieren. So wird dann erzählt von den Kindern, wie sie selbst groß wuchsen, ob sie flüchten mussten oder auch sehr spezielle Ängste wie z. B. einer Frau, die aus nächster Nähe im Freien einen Blitzeinschlag erlebt hat als Kind und sich seitdem fürchtet oder die Trauer um einen sehr früh verstorbenen Ehemann.
Viele Grüße
Ranja
