Hallo,
es tut mir sehr Leid, dass ich dir erst jetzt antworte, aber die letzten Monate waren recht anstrengend und streßig (auch die Arbeit betreffend)
Ich arbeite noch in der Kurzzeitpflege, habe dies jedoch erst ehrenamtlich gemacht (weil meine hauptberufliche Tätigkeit recht wenig mit Ergotherapie zu tun hatte). Nach ein paar Monaten habe ich dies Dank der PDL der Kurzzeitpflege auf Basis einer geringfügigen Beschäftigung machen können und nun seit einem Monat kann ich dort halbtags arbeiten.
Bis jetzt ist es immer so gewesen, dass es eine Morgen- und eine Nachmittagsrunde gab. In der Morgenrunde frage ich nach dem Befinden (ob sie gut geschlafen, gefrühstückt haben...)und dann beginne ich meist mit dem Kalenderblatt (mit Hinweis auf Datum und Wochentag usw.) auf dessen Rückseite interessante Geschichten zu Bräuchen, regionalen Eigenheiten in Dtl. o.ä. steht, was für die Pflegegäste manchmal interessant sein könnte (entscheide ich individuell). Daraus entsteht eine manchmal eine spannende Diskussion.
Die nächsten 10-20 Minuten sind für den Morgensport vorgesehen. Dabei wird für jeden Tag etwas anderes geplant, um es etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Mal einfache Bewegungsübungen, mal als Spiel oder mit Hilfsmittel (Bälle, Luftballons, Zeitung, Schwungtuch...).
Nach dieser etwas anstrengenderen Phase gibt es eine kleine Pause für Getränke, Zwischenmahlzeit oder Toilettengänge (manchmal ist es schwierig wieder an vorangegangenes anzuknüpfen).
Dann gibt es meist eine Aktivierungsrunde zu einem bestimmten Thema - dabei versuche ich Pflegegäste mit Demenz vor allem am Anfang besonders mit einzubeziehen (in Anlehnung an die 10- Minuten Aktivierung). Was für Pflegegäste ohne kognitive Einschränkungen ein Einstieg in das Thema sein soll. Im Verlauf steigert sich es dann etwas von den Anforderungen je nach der Gruppenzusammensetzung.
Das ist es ja meist was die Arbeit etwas schwierig macht. Ich habe auch schon überlegt, dann eben 2 Gruppen parallel zu machen (gleich als Übung für die Altenpflegeschüler da es auch ein Teil ihrer Ausbildung ist) aber leider funktioniert es nicht so ganz.
Die Morgenrunde findet von ca. 10:00 - 11:00 Uhr statt Bis zum Mittagessen gehe ich zu den Pflegegästen, die nicht mit in die Gruppe können oder wollen und mache Gedächtnistraining, Bewegungsübungen... (manchmal glaube ich dass der Vergleich mit einer Reha nicht ganz so fern liegt - manche möchten nach eine Sturz unbedingt wieder nach Hause o.ä.)
Wenn viele neue und mir unbekannte Pflegegäste (viele kommen mehrmals im Jahr) da sind, mache ich verschiedene Spiele zum Kennenlernen.
Am Nachmittag nach dem Kaffeetrinken gibt es noch eine Runde mit Angeboten, die eher in die Richtung gehen die Pflegegäste in der Gemeinschaft anzusprechen. Das ist z.B. verschiedene Spiele (Bingo,Kegeln) Singen, Backen,Plauderrunde zu einem Thema usw.
Mir macht die Arbeit da sehr viel Spaß. Ich habe die Angebote für eine Woche geplant und dann wurde dokumentiert ob das so oder was stattdessen gemacht wurde. Es war manchmal schwierig, da ich ja nicht immer jeden Tag da sein konnte.
Ich hoffte sehr, dass sich das mit meiner festen Anstellung ändern könnte und ich das Ganze strukturieren könnte usw. Aber leider habe ich bevor ich meinen Arbeitsvertrag bekommen habe, erfahren, dass die PDL der Kurzzeitpflege(die auch eigentlich dafür verantwortlich ist, dass ich dort nicht mehr nur ehrenamtlich bin bzw. einen Mini-Job habe und durch die die Stelle erst zustande gekommen ist) gekündigt hat. Das war ein harter Schlag, der mir auch ein ganzes Stück meiner Motivation genommen hat. Es gibt natürlich einen Nachfolger, von dem ich gehört habe, dass er gern mit seiner Frau zusammenarbeitet - die Ergotherapeutin ist... Das Ende vom Lied ist natürlich, dass ich arg um meine neue/alte lieb gewonnene Arbeit bange. Sicherlich ist es das Beste erstmal abzuwarten (die Leute reden gern und viel), aber ich habe wirklich Angst meine Arbeit schneller zu verlieren, als ich nun dort richtig arbeite (bin ja jetzt auch erstmal in der Probezeit).
Ich würde mich freuen, wenn hier im Forum jemand nen Tip hat, was ich jetzt am Besten tun kann.