Hallo bonnie1
Es kommt darauf an, welche Ziele du mit deinem Angebot verfolgst!
Pauschal kann man sagen, dass bei Gruppen mit demenziellen Teilnehmern folgende Ziele im Vordergrund stehen:
Vermeidung von Angst
Durch feste Rituale, z.B. ein Lied zu Beginn und zum Ende der Stunde und Konstanzen: immer gleich bleibende Abläufe, gleiche Teilnehmer, gleicher Ort und Zeit,...
Erhalt und Stärkung der Ich-Identität sowie Erhalt von Inhalten aus dem
Langzeitgedächtnis
z.B. durch durch biografisches Arbeiten
Mit gezielten Fragen werden die Teilnehmer bewusst in ihre Vergangenheit zurückgeführt, mögliche Fragen in Bezug zu deinem Thema könnten sein:
- Haben Sie ein Lieblings-Kleidungsstück?
- Welche Kleidung trug man in Ihrer Jugend?
(Stichwort: „Vatermörder-Kragen“, „Leibchen“, „Knickerbocker“ , „Schemisett“ und „Matrosenanzug“)
- Haben Sie früher Ihre Kleidung selbst genäht? Falls ja, von wem haben Sie nähen gelernt?
- Haben Sie auch Blusen aus Fallschirmseide genäht?
z.B. durch das gemeinsame Erinnern von Liedertexten passend zum Thema.
Was mir spontan einfällt: „Ich kauf mir leider einen Tirolerhut“ und „Heißa Kathreinerle“ .Texte und Melodie findest du unter
www.singenundspielen.de
Erhalt der Wahrnehmungsfähigkeit
durch Einbeziehung von Sinnesübungen. In Bezug zum Thema Kleidung könnte man verschiedene Stoffe zum Betrachten und Fühlen herumreichen; Wolle, Leinen, Baumwolle, Seide, Cord, Leder,...
Oder je ein Kleidungsstück oder Accesoire in einen Tastbeutel geben und die Teilnehmer sollen diese ohne visuelle Kontrolle nur durch ertasten erkennen (z.B. Kinderschuh, Sonnenbrille, Hut, Handschuh,...)
Erhalt der motorischen Fähigkeiten & Ressourcen
durch Einbeziehung von einfachen Bewegungsübungen, z.B. pantomimisch darstellen lassen, wie man verschiedene Kleidungsstücke anzieht.
Auch einfache Mitmachlieder wie „Mein Hut, der hat drei Ecken“ sind oft noch gut umsetzbar.
Erhalt der Kommunikationsfähigkeit
z.B. durch Formulierungsübungen in Form von biografischem Arbeiten, wo die Teilnehmer zum erzählen ermutigt werden und durch einfache Wortfindungsübungen, z.B.
- Welche Bekleidungsstücke fallen Ihnen ein? (evtl. das assoziative Denken durch Umschreiben anregen: „Man trägt es im Winter am Hals“)
- Wörter ergänzen lassen:
Unter...? (...hose oder ...hemd)
Bade...? (...mantel, ...kappe oder...latschen)
- Sprichwörter ergänzen lassen, z.B.:
„In Notzeiten soll man den Gürtel...? (enger schnallen)
"Loch an Loch...? (und hält doch)
Sprichwörter findest du über die Suchfunktion unter
www.redensarten-index.de
Ich denke, mit diesen Ideen kannst du schon locker eine Gruppenstunde zusammenstellen.
Viel Spaß dabei wünscht
Cassiopeia