Hallo Sunni,
ich finde es nicht immer entscheidend, was für eine Diagnose der Bewohner hat, er zeigt dir quasi selber, was er braucht, in deinem fall das lang anhaltende schreien, vielleicht ein art hilfeschrei, in dem er mitteilen möchte, dass er kontakt sucht und wenn er taktil als angenehm oder im besten falle als beruhigend empfindet, so würde ich da ansetzen und weiter machen, im sinne der basalen stimulation. mehr kann man in der richtung allerdings im liegen und nicht sitzend im rolli erreichen, da du mehr möglichkeiten und bewegungsfreiheiten hast. ich stelle mir das für einen bewohner immer so vor: er sitzt im rolli, kann kaum selber alleine irgendetwas machen geschweige denn sich bewegen; kommunikation ist ebenso kaum möglich, um bedürfnisse / wünsche zu äußern, also von seiner umwelt weitgehend isoliert, damit er überhaupt noch etwas spührt (eine vorstellung von seinem körper hat und bekommt wo oben und unten ist) fängt er an zu schreien (vibratorische stimulanz) oder er fängt an stereotype bewegungen auszuführen (klopfen auf den tisch, nesteln usw.), was wir als hospitalismus verstehen. er sucht sich seine reize selber, um sich irgendwie zu spühren.
deswegen würde ich mich als betroffener darüber freuen, wenn jemand meine eingeschränkte welt ein wenig richtet und das im sinne der basalen stimulation im liegen. übe viel druck von der körpermitte zu den großen gelenken in die peripherie aus. nimm dein ganzes körpergewicht und halte den druck für ca. 15 sec. löse ihn und übe nochmals druck an der selben stelle aus (z.B. sternum), dann gehe weiter zum schultergelenk / Ellenbogengelenk usw. du bietest dem bewohner die gelegenheit, sich selber zu spühren und zu erfahren, zumal diese übungen auch tonussenkend sind.
probiere es mal aus
lieben gruß
paule