Tipps bei schnell fortschreitender Demenz

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02 Mai 2008 11:05 - 02 Mai 2008 20:42 #3620 von Buli
Liebe Leute, ??? ???

ich betreue einen Alzheimer-Patienten, der noch allein zu mir in die Praxis kommt. Ich habe mit ihm zum Teil am Computer gearbeitet oder schriftliche Aufgaben gemacht. Wir haben viel Biografiearbeit gemacht und viel geredet.
Seit ein paar Wochen stelle ich eine rapide Verschlechterung in allen Bereichen fest. Seine Muttersprache ist Polnisch und er redet ganz oft plötzlich Polnisch mit mir und merkt es gar nicht.
Er realisiert ganz deutlich, dass alles nicht mehr so geht wie früher und ist sehr frustriert.

Was kann ich sinnvolles mit ihm machen, wie baue ich die Therapieeinheit auf, damit er trotzdem ein Erfolgserlebnis hat? Alles, was bisher klappte, geht nun nicht mehr.

Ich hoffe ihr könnt mir mit ein paar Tipps weiter helfen.

Vielen Dank, Buli.

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04 Mai 2008 22:08 - 04 Mai 2008 22:21 #3637 von Johanna Radenbach
Johanna Radenbach antwortete auf Tipps bei schnell fortschreitender Demenz
Hallo Buli,

in vielen Fällen geschieht eine plötzliche Verschlechterung. Ein Patentrezept gibt es nicht.

Du schriebst, du hättest mit ihm viel Biografiearbeit gemacht, versuche mal daran anzuschließen. Der frühere Beruf spielt beispielsweise noch in der Demenz eine große Rolle. Ein ehemaliger Buchhalter wird zum Beispiel stolz sein, wenn er einige Zahlen von einem Blatt Papier in den PC perfekt abtippen kann. Schau dich einfach mal bei EbeDe.net um, du findest bestimmt einige Möglichkeiten.

Führe auf jeden Fall nur Übungen mit dem Patienten durch, die er noch bewältigen kann. Ansonsten ist Frustration vorprogrammiert. Er soll sich herausgefordert fühlen aber nicht überfordert sein.

Ist es möglich, die Übungen zu vereinfachen, die du bisher mit ihm gemacht hast? Dadurch würde er sich nicht auf neue Inhalte einlassen müssen und wäre in der Lage, die geforderten Aufgaben auszuführen.

Als allererstes würde ich allerdings die Angehörigen oder seinen gesetzlichen Betreuer und den behandelnden Arzt über die plötzliche Verschlechterung der Krankheit informieren. Es muss abgeklärt werden, ob der Patient (falls er allein lebt) noch ohne häusliche Hilfe zurecht kommt.

Viel Erfolg

Johanna 

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