Spitzfußprophylaxe

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22 Apr. 2008 21:22 #3562 von Ruthf650
Spitzfußprophylaxe wurde erstellt von Ruthf650
Ich habe eine Frage zur Spitzfußprophylaxe der besonderen Art. Es handelt sich um bettlägrige Bewohner, die eine sehr starke Eigenbewegung haben. Wenn es der Gesundheitszustand erlaubt werden die Bewohner mobilisiert, meist im Pflegerollstuhl.
Hierzu habe ich schon die Anweisung gegeben, dass bei der sitzenden Lagerung der Fuß von unten halt braucht und richtig positioniert werden muss.
Liegend im Bett ist das leider nicht möglich. Die Bewohner ziehen die Beine an und bewegen sich sehr stark.
Und eine Schiene finde ich nicht so toll aus verschiedenen Gründen. Leider habe ich auch keine Zeit täglich bei den Einzelnen vorbei zu gehen und dagegen zu arbeiten. Dadurch kämen viel zu viele zu kurz.
Wer hat eine Idee?

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22 Apr. 2008 22:51 #3564 von kinava
kinava antwortete auf Spitzfußprophylaxe
hilft dir das hier vielleicht weiter ???

Seite dazu weiter nach unten scrollen!!!

kinava

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24 Apr. 2008 00:29 #3582 von E.P.
E.P. antwortete auf Spitzfußprophylaxe
Hallo

Wenn ich mich gerade recht erinnere gibt es gibt es die Möglichkeit soetwas mit Gipsen zu behandeln. Dabei musst du soweit es geht eine 0° Stellung des SpG erreichen, Zehen natürlich auch, dann wird das ganze in der Position gegipst. Ich meine Pat Davis hat das so praktiziert, vlt in der Richtung nochmal nachschauen.
Fragt sich nur inwieweit das bei der Beweglichkeit indiziert wäre.


LG

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05 Mai 2008 20:48 #3648 von Ruthf650
Ruthf650 antwortete auf Spitzfußprophylaxe
Danke für die Tips. Das hat mir schon weiter geholfen.

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17 Mai 2008 13:52 #3704 von Flickflauder
Flickflauder antwortete auf Spitzfußprophylaxe
Tja, das ist ein immer wieder interessantes Thema.
Bei uns im Heim lassen sich die Schwestern leider nicht davon abbringen, grosse, feste Kissen an die Füsse zu stopfen (welche ich empört jedesmal entferne. Gespräche und Aufklärung haben leider nichts gebracht. Man hat es doch schon immer so gemacht...)
Folge: durch das ständige hoch und runter des Kopfteiles vom Bett bzw. die Eigenbewegung der Bewohner rutschen die B. runter und die Füsse haben keinen Platz mehr
-> Schmerzen durch Überdehnung (muskulär als auch neural)
-> Druck erzeugt Gegendruck = Spitzfuss wird provoziert durch Gegenbewegung, um das Kissen wegzuschieben
-> die B. verdrehen ihre Füsse und Beine, was auf Dauer ebenfalls zu einer Verformung der Füsse führen kann

Zum Thema gipsen:
wer keine Ahnung davon hat, sollte dies lieber unterlassen, da die Gefahr von Druckstellen enorm ist, und dies schon erfahrenen Personen passieren kann

Bewegung und Belastung ist bei bettlägrigen Bewohnern immer noch am besten. Wenn sie noch aktiv mithelfen können, beim z.b. Hoch rutschen im Bett und dabei ihre Beine anstellen ist das doch schon super als Prophylaxe. Teilweise lasse ich sie dabei auf einer Holzplatte (mit Kissenüberzug) ihre Füsse abstellen, damit sie mal wieder einen festen Untergrund spüren, und nicht immer nur das weiche Bett. Oder grosse Sensikissen mitnehmen und die Füsse hineinstellen, um Bewegung/Wahrnehmung zu fördern.

Und wenn sie sich selber bewegen ist das doch hervorragend.

Eine meiner bettlägrige Bewohnerin (ebenfalls Eigenbewegung möglich), welche ich seit 2 Jahren begleite, hat immer noch keinen Spitzfuss entwickelt. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, wenn KEINE neurologische Schädigungen vorliegen??? (Dann sehe ich das nämlich anders)

Und wenn man ehrlich ist, auch wenn es sehr hart klingt:
Meist kommt die Bettlägrigkeit in der letzten Lebensphase vor, und ein aufstehen ist NIE wieder möglich. Ist es da nicht egal, ob jemand einen Spitzfuss hat oder nicht??? Wohlfühlen sollte im Vordergrund stehen, Lebensqualität, Freude, Erinnerungen, Wahrnehmung........
Es gibt viel wichtigere Themen für solch einen Menschen.

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29 Mai 2008 21:07 #3796 von Ruthf650
Ruthf650 antwortete auf Spitzfußprophylaxe
Erst mal danke für die vielen Hinweise. Aber leider bin ich nicht deiner Meinung, dass Bettlägrigkeit erst ganz zum Schluss kommt und die Bewohner doch eh nicht mehr auf die Füße kommen.
Es gibt immer wieder Erkrankungen zwischendurch, die auch mal etwas länger dauern können.
Und wenn dann fittes Pflegepersonal mitmacht, kommen die Bewohner auch wieder auf die Füße. Und wenn das keine Steigerung der Lebensqualität ist - dann weiß ich es auch nicht.

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01 Juni 2008 20:35 #3801 von Sophia65
Sophia65 antwortete auf Spitzfußprophylaxe
Hallo Ruthf650,
eine Möglichkeit den Spitzfuss zu vermeiden ist das Anziehen von festen Schuhen, die gut sitzen und eventuell sogar den Knöchel einschließen. Dann ist der Fuss in der Stellung, die er auch am Boden hat. Der normale Druck, der beim Sitzen und Stehen auf dem Fuss entsteht entfällt natürlich. Stundenweise getragen, kann es helfen den Spitzfuss zu vermeiden. Ein Sitzten auf der Bettkante mit Bodenkontakt und Fußgymnastik (aktiv oder passiv) ergänzen diese Maßnahme.
Lass dich bitte nicht davon verunsichern, dass Schuhe nicht ins Bett gehören. Die Bewohner sind ja nicht gerade über einen Acker gelaufen...  ;)
Ich habe das in der Pflege oft probiert- die Bewohner haben das meist eher toleriert als die Kolleginnen...
Grüße von sophia

Glück ist nicht in einem ewig lachenden Himmel zu suchen, sondern in ganz feinen Kleinigkeiten, aus denen wir unser Leben zurechtzimmern.
Carmen Sylva,Schriftstellerin

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01 Juni 2008 23:58 #3804 von Murmel1984
Murmel1984 antwortete auf Spitzfußprophylaxe
Ein paar Gedanken

- Das Anziehen von Turnschuhe ist umstritten. Studien existieren meines Wissens leider nicht.

1. Eine visuelle Kontrolle der Zehen(lage) entfällt: Gefahr von Druckstellen und Einkrallen der Zehen.
2. Gefahr des Triggern von Spastik (wie auch bei diversen Hilfsmitteln,  z.B. Fußkasten)
3. Durch eine längere Stabilisierung des Fußes in 90°-Stellung komme es zur Reizung und/oder Dehnung der Achillessehne, damit werde dem Pathomechanismus (Übergewicht der Fußbeuger) Vorschub geleistet.


- Beim Hohllagern der Fersen zur Dekubitusprophylaxe wird  von der Verwendung von Rollen, Ringen u.ä. im Bereich der Achillessehne abgeraten. Hierdurch werde die Spitzfußhaltung gefördert. Statt dessen ganzen Unterschenkel hochlagern.

- Wahrnehmung fördert Eigenbewegung: Sensibilitätsförderung der unteren Extremitäten hat deshalb hier auch einen Stellenwert.

- Kontrakturen führen zu Schmerzen und Hautdefekten, sie erschwern die Pflege erheblich. Therapeutischen und pflegerischen Nihilismus finde ich hier menschenverachtend.

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