Hallo,
ich bin im moment in einer Parkinsonklinik im Praktikum und betreue dort in der Ergotherapie die Gruppen für Parkinson Patienten mit Demenz. Bevor die Patintienten für das Fördertraining angemeldet werden, wird bei ihnen meist der MMST von der Psychologin durchgeführt.
Leider kommt es vor, dass jemand mit Parkinson nicht etwa dement war, sondern aufgrund seiner Erkrankung einfach nicht "aus sich raus kommen" konnte.
Bei Parkinson kommt es ja durch ein Ungleichgewicht von Dopamin und anderen Überträgerstoffen im Gehirn zu Störungen in den Bewegungsabläufen. Dies betrifft sowohl die Bewegung in den Extremitäten, aber auch in Mimik und Sprache. Vieles funktioniert oftmals alles wesentlich langsamer.
Wenn man dann überlegt, dass ein MMST Test nur 10-15 Min. vorgesehen ist, ist es nicht verwunderlich, wenn es gerade bei Parkinson-Patienten die klar im Kopf sind, es trotzdem zu einer Bewertung von unter 20 Punkten kommt.
Ich finde das manchmal sehr erschreckend und die Patienten erst recht, wenn sie ziemlich schnell mitbekommen: " die glauben ich bin vergesslich und wirr!".
Zu Deiner Patientin: wie äussert sich denn ihre Demenz? Oder kann es wirklich sein, dass sie diesen Parkinson unerkannt schon länger hat und sie deshalb"dement" wirkt.
Ich muss sagen, dass ich durch Erinnerungsarbeit, Spiele, Musik und Gespräche mit "versteckten" Testfragen" (wann kommen sie wieder zu uns?) schon sehr viel mehr "befunden" konnte wie mit diesen standartesierten Tests.
Hoffe das war jetzt nicht zu lang und ich konnte trotzdem ein wenig weiterhelfen
Schönen Abend!