Hallo ergosiene,
evtl. besteht hier auch eine Hemmschwelle bei den Bewohnern (und vielleicht auch bei dir?), die es erst einmal zu überwinden gilt.
Ich gehe immer mit gutem Beispiel voran und mache aktiv vor, versuche die Bewohner mit einzubeziehen ("Haben Sie das auch so gemacht, Frau M.?") um mich dann nach und nach mehr zurückzuhalten und den Bewohnern den aktiveren Part übernehmen zu lassen.
Auch das Herstellen von Blickkontakt und eine einladende Geste bewirken oft Wunder.
Manchmal hilft es auch, wenn man sich absichtlich etwas "doof" anstellt, so nach dem Motto "Ich habe noch nie ein Waschbrett benutzt - könnten Sie mir zeigen wie das geht?"
Zwischendurch erkläre ich auch, warum wir die Bewegung pantomimisch vormachen, dann ist die Bereitschaft mitzumachen gleich um einiges höher.
Da ich die Biografien kenne, ist es leicht, die Bewohner zum mitmachen zu animieren. So kann ich z.B. sagen "Frau Z, Sie als Landwirtin haben sicher schon oft Kühe gemolken. Mögen Sie und zeigen wie Sie das gemacht haben?"
Einige Tätigkeiten kann man durch bekannte Sprüche oder Lieder begleiten; spätestens dann weiß jeder, worum es geht.
Also z.B.:
"Stripp strapp Strull..." (und die entsprechende Bewegung dazu)
"1,2,3,4,5,6,7, eine alte Frau..." (bei Rührbewegungen)
"Sie waschen, sie waschen den ganzen Tag..." (beim Wäschewaschen)
"Der muss haben 7 Sachen: Butter und Salz..." (und dabei mit den Fingern mitzählen
u.s.w.
Jeden kann man nicht erreichen. Wichtig ist es, dass die Teilnahme immer freiwillig ist und niemand zum mitmachen "genötigt" wird. Zusehen wie andere aktiv werden kann auch Spaß machen und vielleicht verliert man auf diese weise nach und nach die anfängliche Scheu und entdeckt die Freude am mitmachen.
Liebe Grüße,
Cassiopeia