Basale Stimulation

hallo!
ich habe jetzt mehr einzeltherapien und habe leider noch kaum erfahrung, vor allem im bereich der basalen stimulation.
das konzept habe ich mir schon durchgelesen, jetzt fehlen mir allerdings noch einige ideen, wie man die verschiedenen mittel genau einsetzt!
wie sieht das bei euch praktisch aus? konntet ihr nach einiger zeit erfolge erkennen?
liebe grüße
ronja

Hallo Ronja!

In meinem Geriatriepraktikum habe ich vorrangig mit bettlägerigen Patienten gearbeitet und Basale Stimulation eingesetzt. Toll ist, es mit einer stark duftenden Creme zu arbeiten, die Person daran riechen lassen, eventuell die Lippen eincremen und die Hände ausstreichen.
In meiner Prüfung habe ich bei einer bettlägerigen Bewohnerin vom Oberschenkel über Unterschenkel zu den Füße ausgestrichen bzw. erst mit Peeling behandelt, Peeling mit einem waschlappen und warmen Wasser abgewaschen und dann beide Beine eingecremt (Körpergrenzen erleben, verschiedenen Arten der Berührung wahrnehmen; also hartes Peeling usw.). Einen Erfolg merkst du sehr schnell, ging mir zumindest immer so (Augen schließen, Einstellen von nestelnden bewegungen, Lächeln).
Viel Glück und vor allem viel Spaß!
Liebe Grüße! Jana

danke,ich werd das mal ausprobieren!
wie lange hat es denn gedauert bis erfolge sichtbar waren und wie regelmäßig hast du die basale stimulation angewandt?

Hallo!
Bei wem führst Du denn die Basale Stimulaion durch? Das ist ja auch schon mal interessant zu wissen.
Viele Grüße!

tut mir leid, dass ich erst jetzt antworte.
ich führe die basale stimulation mit bewohnern durch, die bettlägrig sind (demenz), die meisten können sich verbal nicht mehr äußern.
das mit dem eincremen klappt übrigens sehr gut!

Hallo ronja,

du hast gefragt, wie lange es gedauert hat, bis Erfolge sichtbar waren.

Ich bin der Meinung, dass man im Altenpflegeheim und insbesondere bei der Basalen Stimulation von der eigenen Erwartungshaltung dem Patienten / Bewohner gegenüber wegkommen muss, ein Feedback (in welcher Form auch immer) von ihm zu bekommen.
Manche Erfolge / Reaktionen sind objektiv nicht immer auf Anhieb zu erkennen, z.B. ein langsamerer Puls, eine entspanntere Muskulatur und eine vertiefte Atmung.

Liebe Grüße,
Cassiopeia

Liebe Ronja;

tut mir leid, dass ich jetzt erst auf deine Frage antworte!
Basale Stimulation habe ich sehr regelmäßig durchgeführt, wenigstens einmal in der Woche. Als Praktikantin hatte ich viele Freiräume, was bei einem festen Mitarbeiter, der sehr viele Patienten behandeln muss, nicht der Fall ist. Die Patientin, mit der ich letztendlich Prüfung gemacht habe, konnte ích deshalb in den letzten vier Praktikumswochen jeden Tag behandeln und basale Stimulation durchführen. Das war sehr gut, da ich selbst sicherer wurde und Erfolge durch genaues Beobachten schneller festgestellt habe. Und für die Patientin war es natürlich auch super eine gewisse Regelmäßigkeit zu haben.
Ich habe neulich etwas interessantes gelesen, was ich selbst aber - zumindest nicht bewusst  - noch nicht durchgeführt wurde. Der Autor heißt Winfried Mall und beschreibt "Basale Kommunikation". In einem seiner Texte (hatte ich im Internet gefunden) beschreibt er das gemeinsame Atmen von Patient und Therapeut. Das ist vielleicht für schwer demente Patienten auch gut geeignet. Aber wie gesagt, damit habe ich leider keine Erfahrung...

Liebe Grüße!
Jana

Ich arbeite auch viel mit bettlägerigen Bewohnern. Ich habe einen Wagen mit vielen verschiedenen Dingen um die Basalen Sinne anzuregen. Bei jedem Bewohner ist es unterschiedlich - auch hier spielt die Biographie eine Rolle - was er mag und was nicht. Allgemein gibt es vielen was man machen kann.
taktil - mit verschiednen Bürsten, Schwämme, Fellen, Malerrollen (gute Sachen gibt es im Baumarkt zu kaufen), wenig Druck - viel Druck, Massage anregend/entspannend
akustisch - Musik, Filmdöschen mit unterschiedlichem Inhalt, CDs mit verschiedenen Geräuschen
visuell - z.B. mit einem Projektor, Bildern, alten Gegenständen, Karten
olfaktorisch - z.B. Filmdöschen mit verschiedenen Gewürzen, Parfüm, Waschmittel etc.
oral - z.B. verschiedene Lippencremes, Stäbchen mit Geschmack, kleine Stückchen Brausebonbon. Bei Schluckstörungen kann man kleine Essensstückchen in ein Tuch wickeln und in den Muns des Bewohners legen, er kann kauen und schmecken, kann sich aber an dem Stück nicht verschlucken.
vibratorisch - ich habe ein Wärmekissen mit Vibration bekommen, was ich sehr gut einsetzen kann
Zudem Arbeit ich viel mit Sandsäckchen um die Wahrnehmung des eigenen Körpers anzuregen.

Ich denke genauso wie cassiopeia. Es geht nicht umbedingt um eine Verbesserung. Es geht um das größtmögliche Wohnbefinden und die längsmögliche Erhaltung der einzelnen Funktionen. Durch die Atmung und die Muskulatur merkst Du, ob sich der Bewohner entspannt oder "angeregt/aufgeregt" ist.

Aber ich hab grad noch mal ins Konzept BS hier auf der eite geschaut  da steht ja auch schon fast alles drin ....

Dankeschön für die vielen guten Ideen!
So nach und nach wird mein repertoire auch immer größer, ich glaube man muss einfach ganz viele Erfahrungen sammeln!