Bericht über das BROT-Movement der US-amerikanischen Ergotherapeuten gefragt. Eure klare Antwort: Gern mehr Männer, aber das aus einem anderen Grund.
Brauchen wir mehr männliche Ergotherapeuten, um der Ergotherapie zu mehr Anerkennung und Durchsetzung zu verhelfen? Das haben wir euch in unseremMännliche Dominanz - ein Klischee?
Unsere These war wohl doch zu gewagt, dass mehr männliche Ergotherapeuten
- dem Beruf zu mehr Durchsetzung verhelfen,
- einen weiteren Schutzwall gegenüber Pflegedienstleitungen und Vorgesetzten darstellen und
- dank härterem Verhandlungsstil das Gehaltsniveau schneller erhöhen
– alles das auch zum Nutzen ihrer weiblichen Berufsgenossinnen. Doch statt die typisch männliche Dominanz zu beschwören, sahen 20 Prozent der Umfrageteilnehmer in dieser Zuschreibung allenfalls ein Geschlechterrollen-Klischee. Nur 13,3 Prozent stimmten der These zu.
Männliche Klienten profitieren
Fast zwei Drittel (63,3 Prozent) und damit die Mehrheit wünschen sich mehr männliche Ergotherapeuten zum Wohle ihrer ebenfalls männlichen Klienten. Sei es, weil dadurch der Toilettengang weniger peinlich wird oder weil sich Männer besser in typische Männerthemen hineinfinden. Wer einmal unser Forum nach dem Stichwort "Männer" durchsucht, stößt vorwiegend auf Beiträge weiblicher Mitglieder, die etwa Fragen zur Aktivierung von Männern, Ideen für Herrenrunden oder auch Erfahrungen mit einer Handwerks-Gruppe behandeln. So wertvoll diese Beiträge auch sein mögen, kommt doch unterschwellig der Eindruck auf, "Männer" sind ein Spezialthema.
Ergotherapie = unmännlich?
Dieser Eindruck würde sicherlich verschwinden, gäbe es mehr männliche Ergotherapeuten. Doch wo bleiben die? Ist der Beruf Ergotherapeut zu unattraktiv für Männer, zählt er am Ende gar zu den unmännlichen Berufen?