Entstehung der Aktivierungskarten
Andrea Friese hat die Aktivierungskarten bereits vor fünf Jahren für die Bewohner ihrer Einrichtungen hergestellt und sie immer wieder zwischendurch eingesetzt, wenn sich die Gelegenheit dazu bot. Kürzlich sind die Karten im Vincentz-Verlag erschienen unter dem Namen "Aktivierungskarten für die Kitteltasche - Die besten Ideen für das kurze Gedächtnistraining".Produktausstattung und Art der Gedächtnisübungen
Die Schachtel enthält 26 Übungskarten mit einer breiten Themen- und Aufgabenvielfalt. Jede Übung hat einen bestimmten Namen, zum Beispiel „Liederwettbewerb", „Das längste Wort gewinnt", „Kim-Spiele" oder „Bernd". Aus den Namen geht nicht immer sofort hervor, um welche Art Übung es sich handelt. Die Aufgaben sind aber prägnant und verständlich geschrieben. So erfährt man beim Lesen sofort, dass es bei der Übung „Bernd" darum geht, bestimmte Fragen über Bernd zu beantworten, die Antworten sollen mit dem Buchstaben „B" beginnen. Als Zusatz enthält die Schachtel Buchstabenkarten, die der Teilnehmer für viele Übungen, wie zum Beispiel das Legen eines Wortgitters oder einem Anagramm braucht. Auf den Karten befinden sich einige bekannte Übungen, die sich in der Arbeit mit Senioren sehr gut bewährt haben, wie z. B. das Ergänzen von Sprichwörtern oder ein Quiz. Die Schachtel enthält aber auch viele Übungen, auf die man selbst aus dem Stehgreif nicht kommen würde. Sie erweitern den Ideenschatz der Betreuungsperson, Therapeutin oder Pflegekraft. Zusätzlich zu den Übungs- und Buchstabenkarten birgt die Schachtel einen Beipackzettel, der die Anwender über die Handhabung und die Zielgruppe des Produktes informiert.Für wen eignen sich die Aktivierungskarten?
Wie das Wort "Kitteltasche" schon andeutet, richten sich die Aktivierungskarten nicht nur an Ergotherapeuten, sondern auch an Pflegekräfte. Zwischen pflegerischen Tätigkeiten oder auch während der Pflege aktiviert das Pflegepersonal die Bewohner mit den Karten ohne aufwendige Suche nach Material und einem großen Ideenrepertoire.Erfahrungen aus der Praxis
Die Aktivierungskarten kamen in der Einzeltherapie und in einer Gruppetherapie mit zehn Personen im Alter von 64 bis 95 Jahren zum Einsatz, die unter einer leichten bis mittleren Demenz leiden. Für Personen mit mittlerer Demenz sind einige Übungen allerdings schon zu schwierig. Die Karten kann man auf folgende Weisen einsetzen:- Der Leiter sucht eine Übungskarte heraus, die für die betreffende Zielgruppe geeignet ist.
- Der Leiter lässt einen Teilnehmer in der Runde eine Spielkarte ziehen.
- Der Leiter wählt einige geeignete Übungskarten aus, die an die kognitiven Fähigkeiten der Gruppe oder der Person angepasst sind und lässt daraus eine Karte ziehen.
Fazit
Die „Aktivierungskarten für die Kitteltasche" sind ein guter Begleiter für Therapeuten und sicher auch für Pflegekräfte im geriatrischen Bereich. Sie passen in jede Tasche, eignen sich gut zum Aufwärmen, als Ausklang einer Therapieeinheit oder auch für die kurze Aktivierung zwischendurch. Die Bewohner beteiligten sich motiviert an den Gedächtnisübungen. Um die therapeutische Sichtweise stärker einzubeziehen, hätte man auf den Karten die Ziele jeder Übungen anmerken können. Da es sich aber um ein Produkt für Pflegekräfte oder ehrenamtliche Mitarbeiter und nicht nur für Therapeuten handelt, lässt sich dieser Nachteil verschmerzen. Der kompetente Ergotherapeut weiß selbst, welche Fähigkeiten er bei welcher Übung fördert. Außerdem stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis.Friese, Andrea; Prang, Ellen (2008): Aktivierungskarten für die Kitteltasche. Die besten Ideen für das kurze Gedächtnistraining. Hannover: Vincentz Network. 9,80 Euro.