Schritt für Schritt zum Erfolg
Die Autorin beschreibt im Detail, welche Materialien für das jeweilige Projekt benötigt werden, welche Arbeitsschritte nacheinander erfolgen und verteilt sie auf einzelne Malstunden. Befolgen Gruppenleiter diese Vorgaben, sollen sich schnell Erfolge einstellen. Demenzkranke Menschen erhalten die nötige Anleitung, die sie trotz deutlicher kognitiver Defizite befähigen sollen, Freude am Malen zu entwickeln und Erfolge zu erleben. So lautet der Anspruch dieses Buchs.
Der Praxistest
Mich hat interessiert: Hält das Buch, was es verspricht? Sprich: Malen mit Dementen, geht das überhaupt? Unter dem Motto „Wir machen mal ein Experiment“ ließen sich ein paar neugierige, demenziell erkrankte Bewohner in meinem Alten- und Pflegeheims auf das neue Angebot ein. Fest stand, wir brauchen ein neues Bild für unseren Flur. Unter Anwendung einer Mischung der im Buch beschriebenen Techniken haben wir ein großes Aquariumbild gemalt. Besonders das Malen nach Handmaß hat sich als anfängertauglich erwiesen. Es gibt Demenzkranken die nötige Struktur, stellt geringe motorische Anforderungen und führt schnell zu Erfolgen.
So wird das Buch seinem Anspruch gerecht. Denn die die vermittelten Herangehensweisen, das Material als die auch Grundlagen etwa der Farblehre motivieren zusammen mit den abgedruckten Bilder zum Selber-Ausprobieren. Wenn die ausgewählte Technik den jeweiligen Klienten gefällt, dann entstehen auch trotz vorgeschrittener Demenz viele Erfolgserlebnisse.
Fazit
Im EbeDe.net-Forum wurde schon die eine oder andere Empfehlung für dieses Buch ausgesprochen - und das zu Recht. Wer mit dem Klientel malen möchte, der sollte auf jeden Fall hineinschauen und sich wertvolle Anregungen und Tipps holen. Die vorgestellten Techniken lassen sich schon nach den ersten Malversuchen mit geringer Vorbereitungszeit gut umsetzten.
Schmidt-Hackenberg, Ute (2005): Malen mit Dementen. Hannover: Vincentz Network. 104 Seiten. 28,80 Euro. ISBN: 3-87870-129-2 und 978-3-87870-129-3