Möchte mich kurz vorstellen!

Hallo,

ich hab dieses Forum vor ein paar Tagen zufällig gefunden. Hier und da hab ich auch schon einiges gelesen und ich denke, ich werde noch öfter hier sein!

Ersteinmal etwas zu mir. Ich bin Linda, 25 Jahre, ausgebildete Ergotherapeutin und derzeit noch in Elternzeit. Im Juli fange ich in einem Pflegeheim als Betreuungskraft für Demenzerkrankte an. In dieser Einrichtung gibt es noch keine Ergotherapie, meine Stelle ist bisher so schwammig zwischen Betreuung und Therapie. Daher hoffe ich, viele Ideen in das Konzept einbringen zu können. In den nächsten Wochen soll dann gemeinsam mit dem Pflegedienstleiter und meiner zukünftigen Kollegin (Heilerziehungspflegerin) das Konzept erstellt werden. Da hab ich dann sicher noch ein paar Fragen!

Ich hoffe auf einen regen Austausch hier!

Hallo,

ich bin Ergo in einem Pflegeheim und habe jetzt zwei Ergos, die als Betreuer arbeiten bei mir. Stell einfach Fragen, vielleicht kann ich dir weiter helfen!!!!
Liebe Grüße Mandy

Hallo ,

seufzz.. ich muß mal was los werden.

Ergotherapeuten als "Betreuer" ??Was sind wir denn nun.. Ergotherapeuten oder Betreuer??? Ich denk da gibts nen großen Unterschied. Die Betreuer haben nen "Crashkurs" absolviert.. wir Ergos aber ne umfangreiche Ausbildung mit Staatsexamen. Müssen wir denn ständig beweisen.. immer kämpfen, daß wir nen sehr gut qualifizierten Job ausüben. Meine PDL meinte sogar, das wir gar nicht therapieren. sondern bestenfalls nur aktivieren! Sicher seh ich nicht alles als Therapie.. einiges was ich anbiete dient zum Spaß der Senioren. Manchmal fühle ich mich wie eine Animateurin... 
Ich befürchte, wenn wir nicht aufpassen, rutschen wir tatsächlich nur noch die Beschäftigung bzw. Betreuung.  Sprich.. basteln.. singen.. usw. ( sicher gibts auch noch mehr als das.. also therapeutisch gesehen)
Ich find es schade , wie wir gesehen werden.. welche Wertschätzung uns entegegen gebracht wird.

Wie seht ihr das??????

Lieben Gruß die " Basteltante " vom Dienst.  :'(

Hallo von einer anderen "Basteltante",
who, Du hast es auf den Punkt gebracht!
Habe mir auch schon oft gedacht, dafür hast Du 3 Jahre bebüffelt!
Auf der anderen Seite sage ich mir, diejenigen die in den Praxen arbeiten kämpfen um den Erhalt ihrer Tätigkeit. Wir haben zumindest einen einigermaßen sicheren Job.
Obwohl es momentan wirklich anstrengend ist, mit all dem was sich der MDK jetzt einfallen läßt.
Ich wünschen allen einen schönen Abend und ein schönes Wochenende, wenn man denn nicht arbeiten muss.
Liebe Grüße die Basteltante Sonne

Sicher ist eine Betreuerstelle nicht das, was man sich erträumt. Aber ich denke, es kommt darauf an was man daraus macht. Unser PDL hat sich nicht einfach so eine ET und eine Heilerziehungspflegerin als Betreuer gesucht. Ich denke schon, dass es von uns auch mehr erwartet als von einem Betreuer mit "Crash-Kurs", vor allem da wir das Konzept mit ausarbeiten.
Hier in meiner Gegend ist es schon schwer überhaupt einen Job als Et zu bekommen. Von meiner Ausbildungsklasse macht die Hälfte etwas ganz anderes, vom Jahr danach ungefähr dreiviertel, und wir waren auf einer anerkannten staatlichen Schule. So muß man es auch sehen!

Und zum Thema Basteltante: Werden wir nicht auch in vielen anderen Bereichen nur darauf begrenzt? Basteln, spielen und schöne Deko machen! Leider müssen wir uns immer und überall ständig beweisen, nicht nur in den Pflegeheimen. Das ist schade, aber sicher darauf zurückzuführen, dass manche als ET wirklich nur das machen. Leider mußte ich diese Erfahrung in meiner Ausbildung in einer Reha-Klinik machen. 75% der Zeit wurde gebastelt, und das als Freizeitbeschäftigung!

Mandy1903 schrieb: Hallo,

ich bin Ergo in einem Pflegeheim und habe jetzt zwei Ergos, die als Betreuer arbeiten bei mir. Stell einfach Fragen, vielleicht kann ich dir weiter helfen!!!!
Liebe Grüße Mandy

Danke, ich komm bestimmt auf dein Angebot zurück! Muß erst mal sehen wie die Konzeptarbeit läuft!

Hallo ,

ich ärger mich nur darüber das ausgerechnet wir Ergos zur Basteltante degradiert werden.. . ich denk mir , daß Physios genauso gut oder schlecht basteln wir auch. Oder Heilpädagogen.. oder Sozialarbeiter.. aber neiiiiin.. sie werden als die wahren " Therapeuten " angesehen. Es wird einfach nicht gesehen das wir andere Schwerpunkte haben.
Sicher ist es ein Argument das man überhaupt ne Stelle hat.. sei es auch nur in einem Altenheim... aber nichts desto trotz darf unser Berufsbild nicht aberkannt werden u. unter Wert verkauft werden. Ich würde gern den Job im Altenheim an den Nagel hängen.. leider.. oder Gott sei Dank bin ich noch in andereren Instituten unseres Häuserverbundes tätig.
Werden andere Therapeuten denn auch so abgewertet?? *grübel*
Mitarbeiter vom MDK sagten, daß die " Demenzbetreuer" eh die Fachleute  wären.. .. was sagt uns das???????
Ich bin echt zur Zeit gefrustet..  :'(

Gruß von der Basteltante.. ...

Eil leibes Hallo in die Runde,

Bubu schrieb: Mitarbeiter vom MDK sagten, daß die " Demenzbetreuer" eh die Fachleute  wären.. .. was sagt uns das???????

Das wir es beis heute nicht geschafft haben zu zeigen was Ergotherapie bei Demenz wirklich bewirken kann und das wir aufgrund der Ausbildungsinhalte in Kombination mit praktischer Arbeit für diesen Bereich Fachkräfte sind.
Und das man eine Ausbildung nicht durch einen Schnellkurs ersetzten kann.

Denn warum verordnen Neurologen bei Demenz Ergotherapie? Weil wir Fachkräfte sind, unsere Therapie Wirkung zeigt und weil ebend nicht die Dame von nebenan mit nem Schnellkurs die Ergotherapie Ersätzen kann.

Liebe Grüße sendet
Nadja

PS: Willkommen in der Runde der Ebede´ler LuckyLucie Du hast da aber nen nette Diskussion losgetreten...

Hallo Nadja,

ich denk die Ärzte wissen das zu schätzen was wir leisten.. was wir erreichen können..
Aber im Altenheim?? Hm.. ich denk das die PDL's nicht vorgebildet sind.. letztendlich keine Ahnung haben von dem was wir machen. Wie denn auch???
Ich möchte mich einfach nicht mehr rechtfertigen.. wozu denn auch?? Sie wollen und können es einfach nicht kapieren. Die Konsequenz ist , daß ich wirklich nur noch ganz niederschwellige Angebote mache.. ohne jeglichen therapeutischen Hintergrund.. ist viel einfacher so für mich.. krieg gutes Geld, brauch mir keinen Kopf mehr machen.. dann wird halt gebastelt , gesungen... Die Senioren haben ihren Spaß.. keine Langeweile. Mehr ist nicht gefordert.. mehr mach ich dann einfach nicht mehr.
Ob ich auf Dauer damit zufrieden bin?? Wohl kaum. Sicher werd ich abstumpfen... Wirkungen werden nicht erwartet.. ergo no Therapie.. nur noch die Senioren bespaßen.

frusttrierte Grüße vom
Bubu

Hallo,
es ist wirklich nervend jeden Tag immer wieder aufs Neue gefragt zu werden, was Ergotherapie eigentlich ist und wofür das gut sein soll. Ich bin es leid, mich im Heim beweisen zu müssen. Jeder hat andere Erwartungen an meine Kompetenzen- die Pflege, die PDL, die Heimleitung. Einerseits steht der therapeutische Aspekt völlig im Hintergrung, es zählt Quantität, statt Qualität. Andererseits werden Wunder erwartet. Meine Kollegin und ich sollen schwerst demente, verhaltensauffällige, gruppenuntaugliche Bewohner in völlig überfüllte Gruppen integrieren, weil sie ja sonst stören...
"Dafür sind doch die Ergotherapeuten da"
Heime, die sich Therapeuten anschaffen, sollten sich im vorhinein weiterbilden, damit die Transparenz gewährleistet ist. Dennoch kämpfe ich dafür, dass unser Wissen und unsere Fachkompetenz anerkannt und respektiert wird!