Hallo Mandy,
falls du den Angehörigen-Abend noch vor dir hast, hier noch einige Anregungen und Erfahrungen von mir. Da ich des öfteren die Beschäftigungstherapie bei Angehörigen bzw. Ehrenamtlichen vorstellen musste, kann ich dir wirklich nur dazu raten, möglichst mit einer praktischen Übung zu beginnen. Du solltest außerdem dich immer nur auf ein Thema beschränken, lieber mehrmals an einem Angehörigen-Abend teilnehmen! Meine Themen waren bisher: Entwicklung der Demenz, Erinnerungspflege, Biografiearbeit, ganzheitl. Gedächtnistraining, 10-Min.Aktivierung, Musiktherapie, Spiele für Demente. Immer hatte ich Selbsterfahrungskomponenten dabei.
Bei der Erinnerungspflege z.B.einen alten Koffer gefüllt mit alten Spielsachen und Schulsachen (Trigger). Jeder Teilnehmer musste sich eine Sache aussuchen und erklären, warum er gerade das ausgesucht hat. Es kamen wunderbare Gespräche untereinander dadurch zustande, da viele die gleichen oder ähnliche Erinnerungen hatten. Das Buch "Als ich ein kleiner Junge war" von Erich Kästner ist auch sehr hilfreich. Ich habe daraus eine Geschichte vorgelesen, wo er den Unterschied zwischen Gedächtnis und Erinnerungen erklärt. (Taschenbuchausgabe, dtv,5. Kapitel, Seite 63).
Biografiearbeit:
Hier kann mein ein selbstgemachtes Fotoalbum zeigen, von der Geburt bis jetzt, mit wenigen Bildern, aber zu jedem größeren Ereignis ein Foto und eine kurze Beschreibung was sich ereignet hat. Dies könnten die Angehörigen für unsere BW herstellen. Oder man legt eine Lebenskiste (Schuhkarton reicht!) an mit Gegenständen aus dem Lebenslauf des BW.
Man kann die Geschichte, die du sicher kennst von dieser alten dementen Frau vorlesen, deren Brief man nach ihrem Tode gefunden hat: "Was seht ihr Schwestern?"
Ganzheitl. Gehirntraining:
Sprichwörter raten lassen, Gedicht vollenden lassen, jetzt z.B. "Frühling lässt sein blaues Band ...., da gibt es ganz viele Übungen, ich habe außerdem ein Schaubild, auf dem man sehen kann, über wie viele Kanäle man einen Menschen mit Demenz erreichen kann. Da kommen dann auch die Basale Stimulation, Validation, Musiktherapie, Sitztanz usw. zur Sprache.
10.Min.Aktivierung, Spiele, Musik, Sitztanz und was du sonst noch machst: Hier kannst du natürlich immer Übungen mit den Angehörigen machen. Auch vor einfachen Fingerübungen musst du dich nicht scheuen, denn genau das könnten die Angehörigen bei einem Besuch immer mit unseren BWern machen. Wichtig ist mir dabei auch, dass sie merken wie störend es ist, wenn man sich dabei unterhält, da dies oft während meiner Therapiestunden vorkommt. Sie platzen einfach herein und unterhalten sich laut mit irgendwem. Wodurch natürlich sofort die Aufmerksamkeit der BW nachlässt. Wir haben leider bei uns nur offene Bereiche und kein abgeschlossenes Zimmer.
Viel Erfolg wünscht dir kidimo