Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen, Vögel - Haustiere gehören bei Jung und Alt oftmals von klein auf zum häuslichen Alltag dazu. Können und sollten Ergotherapeuten diese Vertrautheit und Gewohnheit nutzen? Unsere letzte Online-Umfrage hat ermittelt, ob sie in der Arbeit mit Demenzkranken Tiere einsetzen. Innerhalb eines Monats stimmten 101 EbeDe.net-Nutzer ab.
Umfrageergebnis: Alle schätzen Tiere
Die Umfrage zeigt deutlich, dass die Mehrheit der Befragten einen Einsatz von Tieren im Rahmen der Therapie für sinnvoll hält. 42 Personen (gut 41 Prozent) setzen Tiere bereits in ihrer Therapie ein, 51 Personen (rund 51 Prozent) tun es zwar nicht, würden aber gern. Nur 8 Personen (knapp 8 Prozent) der Befragten setzen keine Tiere ein und haben auch kein Interesse daran.
Tiere als multifunktionales therapeutisches Mittel
Ergotherapeuten versuchen in ihrer Arbeit mit Demenzkranken, Vertrautheit zu schaffen und möglichst alte Gewohnheiten und Altbekanntes mit in die Therapie zu integrieren. Wie helfen hierbei Tiere als therapeutisches Mittel? Insgesamt lässt sich in der Praxis beobachten, dass der Einsatz von Tieren meist eine sehr positive Wirkung auf die Bewohner eines Heims hat. Lebendige Tiere können noch viel mehr als Gegenstände emotionale Bedürfnisse befriedigen, Trost spenden, zum Lachen animieren, Wahrnehmung fördern und somit für die Lebensqualität eine Bereicherung darstellen. Zusätzlich kann ihr Einsatz in der Therapie körperliche Bewegungen fördern, Tagesstrukturen vorgeben und die Konzentration fördern. Die Möglichkeiten und Wirkungen sind vielfältig und individuell verschieden.Kontakte und Nähe durch Tiere
Oft zeigt sich, dass den Patienten im Beisein eines Tieres das Knüpfen von Kontakten leichter fällt. Sie beginnen ungezwungener Gespräche - insbesondere über das Tier. Schon die Anwesenheit eines Therapiehundes in einer Betreuungsgruppe fördert die Kontaktaufnahme und Kommunikation. Er lädt nicht nur dazu ein, eigene Handlungen zu initiieren. Auch das Erleben von Nähe und Entspannung beim Streicheln des Tieres gibt Sicherheit, selbst in einer größeren Gruppe.Zwar sind viele Menschen mit Tieren aufgewachsen und begegnen ihnen furchtlos und offen - aber eben nicht alle. Daher muss das Therapeutenteam in der Praxis stets abwägen, welche Tiere zum Einsatz kommen und welche Patienten an der Therapieeinheit teilnehmen. Bei der Auswahl eines für die Therapie geeigneten Tieres können Tier-Besuchsdienste wie zum Beispiel Tiere helfen Menschen e. V. mit speziell ausgebildeten Tieren weiterhelfen.