Schon ab Juli 2009 fällt der Anspruch Demenzkranker auf stationäre und ambulante Ergotherapie endgültig weg. Die Spitzen der Regierungskoalition einigten sich darauf während der gestrigen Lesung des Bundestags. An die Stelle der Ergotherapeuten treten die zu Alltagsbegleitern umgeschulten Langzeitarbeitslosen. Sie hätten sich in vielen Einrichtungen bereits nach kürzester Zeit als günstige und zudem unterhaltsamere Lösung bewährt, so die Begründung. Der Verband langzeitarbeitsloser Alltagsbegleiter e. V. (VLA) begrüßt die Entscheidung.
Glänzende Perspektiven
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) führte aus: "Wer keine Zwei-Klassen-Medizin für Patienten will, kann auch aufseiten der Behandelnden nicht dulden, dass Ergotherapeuten sich über bestens motivierte Alltagsbetreuer stellen." Eine Kündigungswelle stehe deshalb unmittelbar bevor. Valentina Lirpa, die Aufsichtsratsvorsitzende des Verbands langzeitarbeitsloser Alltagsbegleiter e. V. (VLA), spendet Mut: "Immerhin bleibt den examinierten Ergotherapeuten die Langzeitarbeitslosigkeit erspart, wenn sie gleich als Alltagsbegleiter weitermachen." Man freue sich auf ihr wertvolles Fachwissen. Auch die deutschen Berufsverbände der Ergotherapeuten ließen in gewohnter Einigkeit verlauten, dass dies eine große Chance für die Ergotherapie insgesamt sei: "Oft können Außenstehende, aber auch Kollegen aus der Pflege und selbst Ergotherapeuten kaum erklären, worin der Unterschied zwischen unserer Methode und herzlicher Bespaßung andererseits besteht. Somit trägt der Rückzug der Ergotherapie aus dem Gebiet Demenz dazu bei, unser Profil in anderen Bereichen zu schärfen."
Was wird aus EbeDe.net?
Als eine neutrale, parteilose Plattform will EbeDe.net sinnvollen Entwicklungen nicht im Wege stehen. Spätestens Mitte Juni 2009 werden wir daher die Website relaunchen als "BebeDe.net - Forum für Bespaßung bei Demenz". Für die berufliche Zukunft wünschen wir unseren Mitgliedern alles Gute und freuen uns auf weiterhin anregenden Austausch.