"Informationsbogen für Patienten mit einer Demenz bei Aufnahme im Krankenhaus" der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.
Der Krankenhausaufenthalt eines an Demenz erkrankten Menschen überfordert oft Angehörige und das Krankenhauspersonal. Erfahrungsberichte schildern katastrophale Zustände bis hin zu vereinzelten Todesfällen. Besserung in der Pflege und Betreuung demenzkranker Patienten verspricht ein neuerPatienten und Personal überfordern einander
Demenzkranke erleben Krankenhausaufenthalte als besonders unangenehm. Die ungewohnte Umgebung, die unbekannten Menschen und Geräusche und eventuelle Nachwirkungen einer Narkose verstärken oftmals die Symptome wie Desorientierung und Gedächtnisprobleme. Viele demenzkranke Patienten sind durch die Situation verunsichert, haben Angst und verstehen nicht, was von ihnen verlangt wird und können sich nicht mitteilen. Sie leiden an Gewichtsverlust und laufen planlos über die Flure. Vereinzelt sind Patienten gestorben, weil sie nicht rechtzeitig gefunden wurden. Das Personal ist von derartigen Verhaltensweisen überfordert.
Ausführliche Datensammlung ermöglicht angemessene Betreuung
Um diese Situation zu verbessern, hat die Deutsche Alzheimer Gesellschaft eine Aktion gestartet und über regionale Alzheimer-Gesellschaften sowie Selbsthilfegruppen einen "Informationsbogen für Patienten mit einer Demenz bei Aufnahme in Krankenhaus" verteilt. Seit Anfang Dezember 2008 wird er auch deutschlandweit an rund 2.000 Krankenhäuser verschickt.
Angehörige füllen ihn im Falle einer Krankenhausaufnahme aus. Der Informationsbogen informiert das Personal über den gewohnten Tagesablauf, Vorlieben bei Speisen und Getränken, sowie über eventuelle Einschränkungen der Sinnesorgane, des Sprachverständnisses und der Sprachfähigkeit. Außerdem hält er allgemeine Vorlieben und Abneigungen fest. So erlangt das Personal genügend Wissen, um den Patienten angemessen betreuen zu können.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft setzt sich ein
Die vielen Berichte Angehöriger über die erschreckende Situation in Krankenhäusern hätten den Bedarf gezeigt, einen solchen Informationsbogen zusammen mit Experten zu erstellen, so Heike von Lützau-Hohlbein. Die 1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft hofft, dass dieses Instrument den Krankenhausaufenthalt Demenzkranker verbessert.
(Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V.)